Gurkhas
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KAPHAR HUNNU BHANDA MORNU RAMRO CHHAA !!

Gurkhas

Hima Alaya

Die Heimat der Gurkhas ist Nepal, ein Land am und im Himalaya, dass die Einwohner dieses Gebirges Hima (Schnee) Alaya (Heimat) nennen. Der Name stammt aus dem Sanskrit. Das Wohn und Lebensgebiet wurde erst 1830 und 1843 von Vermessungsingenieuren aufgenommen, der Mount Everest, der dabei seinen Namen erhielt, wird von den Gurkhas aber Sagarmatha genannt. Nepal zieht sich über den Vorhimalaya, den Mittleren Himalaya bis zum Hochhimalaya hin, daher gibt es in diesem Land ALLE Vegetationszonen der Erde, vom heißen und dampfenden Dschungel im Süden bis hin zu den Gletschern. Es ist daher nicht richtig, die Gurkhas als ein reines Bergvolk zu bezeichnen.

Das heutige Königreich Nepal ist ein selbstständiger Staat und das einzige Hindu Königreich der Welt, es 142 000 qkm Fläche und ist damit etwas größer als Schweiz und Österreich zusammen. Die Höhenunterschiede in Nepal sind die größten der Welt, die Annapurna Berge ragen bis über 8000m auf, das Pokhara Tal hat nur 800m, und vor den eigentlichen Bergen liegt eine Tiefebene mit nur 100m ü.n.N., das Terai.

Die Gurkhas sind sehr gute Soldaten, aber darüber hinaus die besten Dschungelkämpfer der Welt, was bei einem „Bergvolk“ doch merkwürdig anmutet. Das liegt auch an diesem Terai, dass die Fieberhölle Nepals ist. Noch heute ist dieser ganze Streifen von dichtem Dschungel bedeckt und ein Dorado für Schlangen, Kobras, Skorpione, Riesentausendfüßler und Mücken. Wegen der Malaria ist das Terai immer noch recht unerschlossen im Vergleich zur sonstigen indischen Tiefebene. In der Mitte des Landes befinden sich, vom Terai durch die Chure Berge abgetrennt die sogenannten Lowlands, breite Täler die in der Landessprache Dun heißen. Die drei wichtigsten sind Rapti, Chitawan und Dang. Dann gibt es dort das Kathmandu und das Pokhara Tal, die sozusagen das kulturelle und soziale Zentrum von Nepal sind.


Geschichte

Noch heute sagt man in Nepal, „man gehe nach Nepal“, wenn man nach Kathmandu geht. Das ganze Land entstand von diesem Tal aus, als 1769 die Gorkhas ihre Herrschaft auf dieses Tal ausdehnten. Die Frühe Geschichte ist dagegen ziemlich sagenumwoben und unbekannt.
Die ersten wirklich greifbaren Siedler, dann ihre Spuren hinterließen waren die Newari, die als erste dort eine Hochkultur errichteten. Sie gaben auch dem Land den Namen, und sie überlebten alle herrschenden Dynastien. Von 1480 bis 1768 herrschten in Nepal die Malla der drei Königreiche. Das kam dadurch zustande, dass der König Yaksha Malla sein Reich unter seinen drei Söhnen aufteilte, und dass blieb dann so, bis die Gorkhas kamen.

Unter den vielen Kleinstaaten im Westen, entstand zu dieser Zeit ein Fürstentum, dass von aus Udaipur in Indien geflohenen Radjputen (=Kriegerkaste) gegründet wurde. Die Hauptstadt dieses Königreiches wurde Gorkha genannt. Nach dieser Stadt nannte man die Einwohner dieses Fürstentums Gorkhas (Gurkhas). Von Gorkha nach Kathmandu sind es nur 100km und so gab es sehr schnell Krieg mit den Malla Königreichen, der große Ghorka Herscher Prithivi Narayan Shah (1742-1775) griff als erster die Malla an, dennoch dauerte es 25 Jahre ununterbrochenen Krieges, bis die Gorkhas das Kathmandutal 1769 endgültig eroberten. Durch den ständigen Kriegszustand, in dem sich die Gorkhas befanden, und durch diesen Sieg und die Vermischung mit den ebenfalls sehr kriegerischen Einwohnern von Kathmandu, wurden die Gorkhas sehr mächtig und griffen sofort alle möglichen Nachbarstaaten an, da ihre Kraft nicht mehr in den internen Kämpfen in Nepal gebunden war.

Nach einem extrem heftigen Krieg wurde 1789 Sikkim erobert, nach mehreren Kriegen gegen Tibet und verschiedene Indische Staaten fielen dann 1794 Kumaon und Garwahl an die Gorkhas. Dennoch gelang es den Gorkha Kriegern nicht, sich dauerhaft in Tibet zu halten, und nach dem ersten Tibetkrieg mussten sie den zahlenmäßig unendlich überlegenen chinesischen Heeren der Mandschu das Feld dort räumen. Im Süden dagegen stießt ihr Expansionismus auf die gleichzeitig nach Norden vorstoßenden Engländer. Diese brachten eine gewaltige Zahl von indischen Truppen auf, und zusammen mit ihren eigenen Soldaten gelang es den Engländern im Gurkha Krieg 1814-1816 die Gorkhas aus den Tiefebenen Indiens zu vertreiben. Im Frieden von Segauli wurden die Grenzen von Nepal festgelegt, und haben sich seitdem nicht mehr verändert. Nepal wurde ein enger Verbündeter Englands und die Engländer durften nach diesem Friedensvertrag Gurkha Truppen für ihre Kämpfe anheuern. Die Engländer stellten dann anfangs 3 Gurkha Bataillone auf, die Zahl der Gurkhas nahm aber bald zu, da man sicher sein konnte, dass sie absolut bedingungslos loyal waren.

Wegen der bitteren Armut und Überbevölkerung, und weil man für die aufgestauten Energien zwischen zwei Großmächten (Mandschu im Norden und England im Süden) keinen Ventil hatte, verdingten sich sehr viele Gorkhas im Dienste Englands. Dazu kamen dann interne Kämpfe um die Macht, aus der die Familie Rana als Sieger hervorging. Der erst 28jährige General Jang Bahadur Rana (1846-1877) schwang sich nach einem Blutbad sonder gleichen – dem bekannten Kot Massaker – zum König auf. Die nächsten hundert Jahre herschte nun das Haus Rana und Jang Bahadur Rana war der erste Hindu Führer, der den Weg nach Europa fand, er besuchte 1850 London. Den drohenden Verlust seiner Kaste, weil er den unreinen Boden Europas betreten hatte, konnte er entgehen, weil er speziell dafür besondere Reinigungsrituale erfinden ließ.

1854 beglich man die alte Rechnung mit den Tibetern im Norden und 30 000 Gorkha Krieger überrannten die feindlichen Streitkräfte in Tibet in einem kurzen und sehr erfolgreichen Krieg, da sie jetzt über neue englische Waffen verfügten. Man diktierte dann den Frieden und erhielt Tributzahlungen sowie Sonderrechte wie z.B. Zollfreiheit. 1857 kam es aber dann zum großen Sepoy Aufstand in Indien (Sepoy wurden die indischen Truppen in englischem Dienst genannt) dieser hatte anfangs großen Erfolg und die Engländer wurden mehrmals geschlagen. 1858 setzten die Engländer dann die Gorkhas im großen Stil ein, und unter der persönlichen Führung von Jang Bahadur wurde der Sepoy Aufstand von den Gorkhas vernichtet. Zum Dank erhielt man noch mehr modernere Waffen und Gebiete im Terai, dem Flachland zurück. 1856 wurde Jang Bahadur der erbliche Diktator von Nepal. Als Folge des Sepoy Aufstandes wurde die Ostind. Handels Kompanie aufgelöst, und Indien wurde britisches Vizekönigreich.

In der folgenden Zeit, kämpften Gorkha Krieger im Dienste Englands im eigentlich jedem englischen Krieg den es dann gab mit. Erst 1866 ging man dazu über, die Rekrutierung der Gurkhas zu organisieren und Kriterien für die Einstellung festzulegen, die Rekrutierung ist seit diesem Zeitpunkt bis heute fast gleich geblieben. Die sogenannten Gallah Wall Ahs durchziehen dabei Nepal und halten Ausschau nach geeigneten Kandidaten. Diese Rekrutierer sind ehemalige Gurkha Unteroffiziere und arbeiten auf Provisionsbasis, d.h. sie werden nach der Anzahl der von ihnen gefundene Rekruten bezahlt. Nachdem es von der UN in den letzten Jahren massive Kritik daran gab, dass sehr viele Jugendliche, auch schon 14/15jährige unter den Rekruten sind, achtet man heute darauf, dass ein Mindestalter von 17 eingehalten wird. Die Gurkhas müssen sich für MINDESTENS 15 Jahre verpflichten, es gibt aber immer noch, oder schon wieder sehr viel mehr Bewerber als Stellen.

Mit der Zeit entstanden so 10 stehende Gurkha Bataillone, die zum größten Teil in Indien stationiert wurden. Die meisten Gurkha Krieger stammten und stammen von den Stämmen der Magar und Gurung, es gibt aber auch Sunuwars und Rais aus dem Osten Nepals und Leute aus Khasa im Westen. Für den jeweiligen Krieg wurden dann mehr oder weniger von diesen Gurkha Truppen abgezogen und in das Kriegsgebiet gebracht, so blieb das noch bis 1903, als Gurkha Einheiten in Somalia eingesetzt wurden. Überall wo sie kämpften, bewiesen sie wiederholt, dass sie in de facto jedem Terrain und Klima hervorragende Leistungen brachten.

Als dann der erste Weltkrieg ausbrach, waren die Engländer auf jede Hilfe angewiesen. Zum ersten Mal nach dem Sepoy Aufstand heuerten sie wieder größere Zahlen von Gurkhas an und am Ende des Krieges kämpften 114 000 Gurkhas, und damit fast die gesamte kriegstaugliche männliche Bevölkerung auf der Seite Englands. Vor allem wurden Gurkha Truppen im Osten gegen die Osmanen eingesetzt, sie kämpften aber auch an der Westfront in Frankreich und an abgelegenen Fronten wie Afghanistan wo in der Folge des Krieges aufstände ausbrachen, für die die Engländer keine Truppen mehr übrig hatten. Die 8 Gurkha Rifles kämpften in Flandern gegen eine überlegene deutsche Division und hielten deren Offensive de facto im Alleingang auf, dabei wurde die Einheit bis auf den letzten Mann aufgerieben, niemand ergab sich, es gab keine einzige Desertion. Die 6 Gurkha Rifles wiederum waren die einzige Alliierte Einheit, die es bei Gallipoli schaffte, in die türkischen Linien auf den Hügeln einzubrechen und einen dieser Berge auch gegen massivste türkische Gegenangriffe zu halten.
Zwei Gurkha Krieger gewannen dabei das Victory Cross, Kulbir Thapa und Karna Bahadur.

Während der Nachkriegszeit, vor dem zweiten Weltkrieg hielten die Gurkha Truppen an vielen Stellen des britischen Empire dessen Herrschaft mit am Laufen, da England durch den Krieg sehr geschwächt war. Als dann der zweite Weltkrieg ausbrach, war die wieder einmal die Stunde der Gorkhas gekommen. Während des Krieges stieg die Zahl der eingesetzten Soldaten auf 250 000 an, es wurden insgesamt 45 Bataillone aufgestellt, die vor allem gegen Japan zum Einsatz kamen. Dabei zeigte sich vor allem, dass die Gorkhas die besten Dschungelkrieger der Welt sind, ohne sie hätte man die Japaner in Burma nicht aufhalten können, und ohne ihren Wiederstand wäre Indien von den Japanern invasiert worden, und umgekehrt hätte man Burma und Malaysia niemals zurückerobern können. Die Gurkhas kamen auch in Afrika, Tunesien, Griechenland und Italien zum Einsatz, wo sie sich mehrmals gegen Deutsche Eliteverbände bewährten. Am bekanntesten ist dabei die Schlacht um Monte Cassion, wo die Engländer im Wissen um die Präsenz deutscher Fallschirmjäger die Gurkhas an die Spitze stellten. Gurkha Krieger erlangten bei diesen Kämpfen 10 Mal das Victory Cross, was glaube ich mehr sagt, als irgendwelche weiteren Details, die ich aber vielleicht noch nachreichen werde.
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