19.07.2015, 12:03
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Zitat:Ursprünglich sollte der erste von drei neuen, für Luftraumverteidigung/Flugabwehr optimierten Zerstörern schon im letzten Jahr in Dienst gestellt werden. Nun ist die HOBART aber zumindest zu Wasser; am 23. Mai lief sie bei der ASC Shipyard in Adelaide vom Stapel.
Die drei Air Warfare Destroyer (AWD) waren im Juni 2007 unter dem Vorhaben „Projekt SEA 4000“ bestellt worden. Sie sollen die mit Ausmusterung alter Zerstörer der PERTH-Klasse bei der australischen Marine entstandene Fähigkeitslücke in der Verbandsflugabwehr schließen. Ausgerüstet mit dem US-Gefechtsführungssystem Aegis, sollen sie später auch mit für die Abwehr ballistischer Flugkörper geeigneten Flugabwehr-FK Standard Missile SM-3 bestückt sowie technisch für einen Einsatz von Marschflugkörpern Tomahawk vorbereitet werden. ...
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Das Design der 6.000 ts verdrängenden Schiffe stammt von der spanischen Navantia, basiert auf der spanischen ALVARO DE BAZAN-Klasse (Typ F-100). Hauptauftragnehmer wurde aber die Australian Submarine Corporation (ASC) in Adelaide - die noch nie ein Überwasser-Kriegsschiff gebaut hat. Um in Umsetzung politischer Vorgaben über das Land verteilt Arbeitsplätze zu sichern, wurden weitere Firmen „unterschiedlicher Erfahrung“ in das Projekt einbezogen, liefern Module und (Sub-)Systeme zu. Zwingende Voraussetzung für einen solchen „getrennten Schiffsbau“ ist eine hohe Fertigungsgenauigkeit, aber in einem offensichtlich überforderten Projektmanagement wurden die Arbeiten nur mangelhaft koordiniert. Für die Zulieferer erstellte Datenblätter waren fehlerhaft, enthielten falsche Abmessungen, teils sogar völlig fehlende Bemaßungen für Rumpfmodule; es gab widersprüchliche Anweisungen zum Zusammenbau und falsche Qualitätsvorgaben für Schweißnähte.
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... 2014 wurden die Gesamtkosten für die drei Schiffe noch mit etwas unter 6 Mrd. Euro beziffert, und man gab sich zuversichtlich, die Probleme nun in den Griff bekommen zu haben. Inzwischen ist man bei 6,4 Mrd. Euro angelangt, die die Geduld der Regierung ist endgültig am Ende.
Einen Tag vor dem Stapellauf der HOBART kündigte sie an, das Projektmanagement international neu auszuschreiben. Als mögliche Bewerber werden u.a. Navantia und BAe Systems erwartet. Die HOBART wird nach ihrem Stapellauf nun zu Ende ausgerüstet. Im Juni 2017 soll sie der Marine übergeben werden. Schwesterschiffe BRISBANE und SYDNEY sollen im September 2018 bzw. im März 2020 folgen.