Imperium Romanum
#7
Zitat:Quintus Fabius postete
Zitat:Wichtig wären hier allein die relativen VErnögens- und EInkommensunterschiede innerhalb der römischen Gesellschaft, und die waren vorhanden und wurden schamlos für politische Zwecke ausgenutzt
Das Problem ist überhaupt: heutige Ansichten und Kultur und Ideen von Staat nach damals zu übertragen. Das ganze Klientel und Patronatssystem war z.B. anfänglich eine wichtige Einrichtung und staatstragend, sich Stimmen zu kaufen nicht gefährlich für den Staat, der Kauf der Stimmen gegen Lebensmittel!! in diesen Zeiten der Subsidenzwirtschaft von über 90% der Bevölkerung Roms sogar lebenswichtig.
Auch in Zeiten der Subsistenzwirtschaft ist Korruption (und um nichts anderes handelt es sich beim Stimmenkauf) für eine Republik nicht nur gefährlich, sondern, wie die Geschichte eben zeigte, tödlich.

Natürlich sind wir da heute schlauer, eben weil wir die Geschichte kennen und die Römer damals das logischerweise nicht konnten. Aber das macht den Hinweis darauf, dass zu große Ungleichverteilung von wirtschaftlicher Macht eine Republik eben durchaus zu einer Tyrannei mutieren lassen kann, nicht weniger richtig.

Zitat:Der Druck zur Expansion nicht nach Norden sondern in den Mittelmeerraum unter andere höher stehende Staaten begann durch das Volk,
Durch Teile des Volkes, wie alle politischen Initiativen..


Zitat:
Zitat:Für die Frage ob die Stadt Rom für sich betrachtet eine Republik blieb oder nicht und warum ist die Machtverteilung das einzig entscheidende.
Ja, aber die Machtverteilung änderte sich ja erst dadurch, dass man so viele Kriege im Ausland erfolgreich führte,
Nein. Sie war durch die Stimmenkäuflichkeit bereits auf falscvhe Weise realisiert. "Broken as designed."

Zitat:
Zitat:Das muss eine Entwicklung sein, die mir entgangen ist. Kannst Du mir sagen, wo ich das nachlesen kann?
u.a. Herbert Heftner der Aufstieg Roms
Na, mehr als ein Buch wird da doch sicher geben? Vielleicht ein paar Papers? Immerhin postulierst Du, dass das ein Konsens unter Historikern sei?

Zitat:
Zitat:Dass es Leute mit Überzeugungen gab, habe ich nicht bestritten. Dass es zuviele gab, die sich ihre politische Mehrheit kauften, war mein Punkt.
Wie gesagt war das anfangs gar nicht das Problem.
Es war aber der Punkt, an dem die Republik aus den Angeln gehoben wurde. Und das war besonders einfach möglich, weil Stimmen käuflich waren.

Zitat:Beschließend: Zweifellos liegst du richtig, wenn man nur die Endzeit der Republik betrachtet, aber der Keim, der Anfang lag viel früher, in einer Zeit als die Dinge (Handle, Korruption, Stimmenkauf) noch nicht so lagen.
Wir sind uns sicher einig, dass Republiken instabil werden, wenn die Ungleichverteilung von wirtschaftlicher Macht zu groß wird. Wie es hier und dort dazu kam und welche Werkzeuge eingesetzt wurden (ob nun Stimmenkauf oder bezahlte Meinungsmache) war für mein ursprüngliches Beispiel nicht wichtig.
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Imperium Romanum - von Marc79 - 21.07.2004, 11:21
RE: Imperium Romanum - von Schneemann - 09.11.2022, 12:28
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