05.07.2023, 12:20
In der Tat sehr interessante Informationen.
Ich finde es generell sehr spannend, sich mit der "anderen Seite" über die Geschehnisse zu unterhalten.
Problem ist oftmals, dass man kaum jemanden findet, der die russische Perspektive objektiv (bzw. subjektiv, aber eben in einem sachlichen Gespräch) und ohne in Hasstiraden zu verfallen wiedergibt (mal von der Sprachbarriere in meinem Fall abgesehen).
Das hatte ich zumindest vermutet, denn auch wenn Russland nicht in der Lage ist die entsprechenden elektronischen Komponenten, Mikrochips etc. selbst zu produzieren, so müssten das die Chinesen recht problemlos hinbekommen. Und davor, diese nach Russland zu exportieren wird China bestimmt nicht zurückschrecken, nur weil im Westen manch einer den drohnenden Zeigefinger erhebt (zumal es oftmals nicht klar als militärisches Gut erkennbar wäre).
Nachhaken würde ich gerne hier:
Liegt das aus der Perspektive deines Bekannten hauptsächlich daran, dass die Ausbildung solcher Techniker / Fachkräfte generell verschlafen wurde oder sind die entsprechenden Fachkräfte tatsächlich nach Kriegsbeginn ausgereist, wie es in unseren Reihen gerne erzählt und gehört wird (meist aber ohne verlässliche Quellen)?
Generell sind Jobs in der Rüstungsindustrie doch sicherlich begehrte Arbeitsplätze...
Denn wenn man Putin glaubt, haben sich seit Jahresbeginn 185000 freiwillig für den Weg in die Armee entschieden:
[https://www.n-tv.de/politik/Moskau-185-0...37704.html
Fällt mir schwer zu glauben, dass die alle lieber in der Armee dienen, als eine entsprechende Ausbildung im Elektrowesen aufzunehmen. Sollte ja nicht allzu schwierig sein, angesichts der von deinem Bekannten genannten Werbungsversuche.
Sind diese 185000 Freiwilligen also als reine Propaganda zu werten? Oder werden da evtl. die Mobiks mitgezählt, die ja dann doch nicht ganz freiwillig ihren Militärdienst aufnahmen?
Abschließend noch eine Frage, die vielleicht etwas zu weit vom Thema abweicht (dann bitte einfach ignorieren oder auslagern):
Wurde von deinem Bekannten thematisiert, wie der aktuelle Stand der Bevölkerung bezüglich der "militärischen Spezialoperation" ist?
Je nachdem, wo man sich informieren möchte bekommt man ja wirklich jede Antwort, von "der Kampf In der Ukraine ist garnicht so unpopulär, wie viele denken" bis zu "eigentlich ist das Land ziemlich kriegsmüde, die Toten dürfen aber nicht vergebens sein ergo muss man siegen" ist alles dabei.
Eine Einschätzung diesbezüglich "aus erster Hand" wäre für mich durchaus aufschlussreich, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es in diesem Moment auch "nur" die Sichtweise einer Einzelperson und dessen Kosmos wiederspiegelt.
Ich finde es generell sehr spannend, sich mit der "anderen Seite" über die Geschehnisse zu unterhalten.
Problem ist oftmals, dass man kaum jemanden findet, der die russische Perspektive objektiv (bzw. subjektiv, aber eben in einem sachlichen Gespräch) und ohne in Hasstiraden zu verfallen wiedergibt (mal von der Sprachbarriere in meinem Fall abgesehen).
(05.07.2023, 06:16)Quintus Fabius schrieb: Auf meine Aussage, dass man in den Medien lesen könne, dass es an moderner Elektronik mangele sagte er, dass diese Berichte so nicht stimmen würden. Es habe 2022 einen solchen Mangel gegeben, dieser sei aber inzwischen überwunden. Man kriege genug moderne Elektronik.
Das hatte ich zumindest vermutet, denn auch wenn Russland nicht in der Lage ist die entsprechenden elektronischen Komponenten, Mikrochips etc. selbst zu produzieren, so müssten das die Chinesen recht problemlos hinbekommen. Und davor, diese nach Russland zu exportieren wird China bestimmt nicht zurückschrecken, nur weil im Westen manch einer den drohnenden Zeigefinger erhebt (zumal es oftmals nicht klar als militärisches Gut erkennbar wäre).
Nachhaken würde ich gerne hier:
(05.07.2023, 06:16)Quintus Fabius schrieb: Als größtes und primäres Problem und als Grund warum man nicht genug produziert gab er stattdessen den Mangel an Technikern, Ingenieuren und Fachkräften an. Seine Firma suche dringend Techniker, es gäbe aber keine welche die notwendigen Qualifikationen besäßen. Beispielsweise würden mehrere hundert Elektroniker fehlen, nur in seinem begrenzten Bereich. Er erklärte, dass es Schätzungen gäbe, dass der russischen Rüstungsindustrie mindestens um die 600.000 Fachkräfte fehlen. Die nicht vorhanden seien, weil es in Russland die entsprechenden Leute dafür nicht gäbe. Er benannte explizit den Bau von Kampfflugzeugen, man komme hier überhaupt nicht mehr voran, weil man keine Ingenieure dafür habe. Das gleiche gelte für jedes moderne hochtechnische Waffensystem, überall würden die entsprechenden Fachkräfte zu zehntausenden fehlen.
Liegt das aus der Perspektive deines Bekannten hauptsächlich daran, dass die Ausbildung solcher Techniker / Fachkräfte generell verschlafen wurde oder sind die entsprechenden Fachkräfte tatsächlich nach Kriegsbeginn ausgereist, wie es in unseren Reihen gerne erzählt und gehört wird (meist aber ohne verlässliche Quellen)?
Generell sind Jobs in der Rüstungsindustrie doch sicherlich begehrte Arbeitsplätze...
Denn wenn man Putin glaubt, haben sich seit Jahresbeginn 185000 freiwillig für den Weg in die Armee entschieden:
[https://www.n-tv.de/politik/Moskau-185-0...37704.html
Fällt mir schwer zu glauben, dass die alle lieber in der Armee dienen, als eine entsprechende Ausbildung im Elektrowesen aufzunehmen. Sollte ja nicht allzu schwierig sein, angesichts der von deinem Bekannten genannten Werbungsversuche.
Sind diese 185000 Freiwilligen also als reine Propaganda zu werten? Oder werden da evtl. die Mobiks mitgezählt, die ja dann doch nicht ganz freiwillig ihren Militärdienst aufnahmen?
Abschließend noch eine Frage, die vielleicht etwas zu weit vom Thema abweicht (dann bitte einfach ignorieren oder auslagern):
Wurde von deinem Bekannten thematisiert, wie der aktuelle Stand der Bevölkerung bezüglich der "militärischen Spezialoperation" ist?
Je nachdem, wo man sich informieren möchte bekommt man ja wirklich jede Antwort, von "der Kampf In der Ukraine ist garnicht so unpopulär, wie viele denken" bis zu "eigentlich ist das Land ziemlich kriegsmüde, die Toten dürfen aber nicht vergebens sein ergo muss man siegen" ist alles dabei.
Eine Einschätzung diesbezüglich "aus erster Hand" wäre für mich durchaus aufschlussreich, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es in diesem Moment auch "nur" die Sichtweise einer Einzelperson und dessen Kosmos wiederspiegelt.