Öl, die Achillesferse der Weltwirtschaft / Energieversorgung
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Die Sicherung der Ölversorgung wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu einem stetig größer werdenden Problem. Die Ölreserven werden schon jetzt knapper, der Bedarf steigt weiter rasch und in den meisten Öl-Förderländern herrscht eine unsichere politische Lage. Die USA planen unlängst, die Ölquellen unter die eigenen Kontrolle zu bringen, doch scheint sich auch dieser Weg nicht als Patentlösung zu etablieren, da sie die betroffenen Länder zusehens in eine noch instabilere Situation versetzt.
Mit dem Hintergrund, daß der Öl-Verbauch in Amerika und vor allem in Asien immens steigt, müssen dabei auch die Europäer Ihre interessen für die Zukunft wahren. Die Chinesen und die Europäer haben sich nicht ohne Grund gegen den Irak-Krieg ausgesprochen. Winkten doch den Franzosen und Chinesen lohnenswerte Förderverträge mit dem Regime Saddam Husseins.
Die Zeiten, wo man gemeinsame Interessen hegt, werd sich dem Ende nähern.
Gerade die Chinesen werden vermutlich in den nächsten Jahren Ihre Intereseen auch im Nahen Osten zu sichern versuchen. Ein neues Schlachtfeld für einen kalten Krieg droht.
Andererseits ist es im allgemeinen Interesse, daß die Situation in den Öl-Förderländern stabilisiert wird, um das schwarze Gold in den gewünschten Mengen und zum gewünschten Preis auf den Markt bringen zu können. Unter ausländischer Domninanz ist das in den letzten Jahren immer schweiriger geworden. Die Modelle "hörige Diktatur" oder "Zwang zur Demokratie" scheinen zum jetzigen Zeitpunkt gescheitert. Unter der aktuellen Terrorismus-Bedrohung haben die Ölpreise bereits heute neue Rekordhöhen errreicht. Was tun ?

Quellen zum Thema :

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netecho.info/schlagzeilen/rubrik.asp?a=%7B290AC1AD-BA98-4ADC-ABC2-98CD3765A39D%7D">http://www.netecho.info/schlagzeilen/ru ... 765A39D%7D</a><!-- m -->
Zitat:OPEC-Förderung im Mai gestiegen
Prognose für weltweiten Ölbedarf nach oben korrigiert

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat ihre Prognosen über den weltweiten Ölbedarf nach oben korrigiert: Der Verbrauch werde 2004 im Schnitt bei 81,1 Millionen Barrel pro Tag liegen und damit um 360.000 Barrel höher als bisher vorausgesagt, erklärte die IEA am Donnerstag in Paris.

Während die Ölvorräte der Konsumentenländer im Mai leicht zurückgingen, stieg die Förderung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) weiter an.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freitag.de/2004/25/04250701.php">http://www.freitag.de/2004/25/04250701.php</a><!-- m -->
Zitat:William Engdahl

DER ÖLPREIS UND DIE STRATEGISCHE ACHILLESFERSE DER WELTWIRTSCHAFT

Die USA wussten spätestens seit 1999, wie kritisch es um die globalen Ölreserven steht

Wenn die vorliegenden Prognosen zutreffen, wird die Weltölförderung schon 2010 einen kritischen Punkt erreichen und den bis dahin weiter steigenden Bedarf nicht mehr vollauf decken können. Was das für den Ölpreis bedeutet, liegt auf der Hand. Im Vergleich dazu könnte die jetzige Entwicklung ein eher harmloses Vorspiel sein.

Wie sich in diesen Wochen zeigt, war und ist der Irak nur das erste Schlachtfeld eines heraufziehenden großen Krieges um die weltweiten Energiereserven. Dieser Kampf wird schlimmer sein als alle bisherigen Kriege ums Öl, denn es steht alles auf dem Spiel. Unabhängigen Geologen zufolge ist das Zeitalter des relativ billigen, reichlich zur Verfügung stehendem Öls vorbei, das für mehr als drei Jahrzehnte das Wachstum der Weltökonomie beeinflusst hat. Zumindest haben die bekannten großen Fördergebiete ihre Spitzenkapazität überschritten. Nach Studien renommierter Institute wie der Colorado School of Mines, der Uppsala University und des French Petroleum Institute werden wir die Auswirkungen der rückläufigen Ölreserven bis zum Ende dieses Jahrzehnts oder sogar früher drastisch zu spüren bekommen und den Anstieg des Ölpreises Anfang der siebziger Jahren als vergleichsweise harmlose Episode erinnern.
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Wenig mehr als ein Tropfen im Meer

Wenn tatsächlich viele der heutigen großen Ölfelder den Höhepunkt ihrer Fördermenge überschritten haben und diese daher drastisch fällt, wenn gleichzeitig aber der weltweite Energiebedarf allein durch Länder wie China und Indien tagtäglich wächst und nicht genug Öl gefunden wird, um diese Nachfrage zu decken, driftet die Weltwirtschaft unweigerlich in eine Krise ungekannten Ausmaßes. Ende 2003 hat China die Wirtschaftsnation Japan überholt und ist seither hinter den USA zum zweitgrößten Ölimportland der Welt avanciert. Heute verbraucht die Volksrepublik 20 Prozent des gesamten Energieaufkommens der OECD-Staaten (*), steigt doch die chinesische Öleinfuhr mittlerweile um neun Prozent jährlich und dürfte damit den Zenit noch längst nicht erreicht haben, solange die Industrieproduktion weiterhin mit jährlichen Wachstumsraten von sieben bis acht Prozent aufwartet. Kein Wunder also, dass sich China im UN-Sicherheitsrat gegen den Irak-Krieg aussprach. Schließlich hatte die landeseigene National Petroleum Company lange Zeit versucht, sich noch zu Zeiten von Saddam Hussein vertraglich eine Teilhabe an den Ölvorräten des Irak zu sichern.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel.id=1086537559858&listID=1037966297777&openMenu=1037966296399&calledPageId=1037966296399">http://www.rundschau-online.de/kr/page. ... 7966296399</a><!-- m -->
Zitat:Konflikte drohen an den Quellen

Von RALPH KOHKEMPER

Und nach Anschlägen wie jüngst in El Chobar wird ein Schreckens-Szenario konkret. Was passiert mit der Erdöl-Versorgung, sollten Fundamentalisten in Saudi-Arabien und anderen Golf-Staaten an die Macht kommen und den Ölhahn zudrehen? In den USA gibt es bereits erste Stimmen, die fordern, in einem solchen Fall arabische Erdölquellen zu besetzen.

Vor diesem Hintergrund erschien den USA der Irak, der über die drittgrößten Erdölreserven verfügt, als lohnendes Ziel. Doch bisher ging die Rechnung nicht auf. Der Irak produziert mit 2,4 Millionen Barrel pro Tag nur etwa zwei Drittel der Menge, die zu Hochzeiten Husseins gefördert wurden. Und 15 000 US-Soldaten braucht es, um Felder und Anlagen zu bewachen, verhindern konnten sie rund hundert bisher verübte Anschläge aber nicht.
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