Türkei
(28.07.2016, 11:17)McBain schrieb: ...
Die Türken sind ohne Zweifel eine regionale Militärmacht, aber die bringt nichts, wenn man sie nicht mehr finanzieren kann (bestes Beispiel war die Sowjetunion) und die Wirtschaft wird Erdogans Achillesferse.
Abgesehen vom Tourismus, geht das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre sehr stark auf ausländische Investoren zurück. Die werden jetzt schon nervös.
Ich würde das andersrum betrachten:
Aufgrund der geographischen Lage ist die Türkei erst zu der Militärmacht geworden, und die NATO-Staaten haben geostrategisch ein Interesse daran dass es so bleibt. Das letzte was man wollen würde wäre eine auch nur halb so starke Türkei, die aber von den NATO-Staaten unabhängig ist. Man wird dafür bezahlen dass es so nicht kommt.

(28.07.2016, 11:17)McBain schrieb: ...
Man kann zu Putin stehen wie man will - ich halte ihn für einen eher nachtragenden Menschen. Und die Türkei hat in den letzten Jahren wirklich keine Gelegenheit ausgelassen, die Russen zu provozieren.
Putin wird Erdogan die Hand reichen, aber sicher nicht ohne Hintergedanken. 
....

Ich glaube, dass man Putins Verhalten von der spieltheoretischen Seite sehen muss. Daraus ergeben sich auch ggf Attribute wie "nachtragend", aber das beschreibt ein Verhalten das im Rahmen des Spiels erfolgt und mit Glaubwürdigkeit zu tun hat. Putin lügt auch wenn er es für nötig hält, aber eher da wo die Lüge seinen Zwecken dient und vor allem offensichtlich ist. In Kernfragen ist er ehrlicher als seine westlichen Pendants. Putin spielt, nicht wie ein Hasardeur, sondern eher wie beim alten Brettspiel "Risiko". Das schließt auch Kurswechsel nicht aus, sie müssen aber einen Vorteil bringen. Er hätte also kein grundsätzliches Problem sich der Türkei zuzuwenden, aber die müssten dafür was liefern und ich vermute, im Nahen Osten sind die Gegensätze dafür zu groß.
Bevor jetzt jemand meckert: Man kann Putin ja trotzdem hassen und so weiter wenn es einem Spaß macht.
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