Kulturen im Konflikt
#83
Der "islamischen Welt" wurde durch die Mogolen, die Kreuzzüge und letztendlich durch die Besetzung durch Großbritannien (als definitiver Todesstoß) weit mehr geschadet, als das heute der Fall ist.

Wenn man die Besetzung durch GB als Tiefpunkt in der Geschichte ansehen kann, dann sieht es heute zumindest nicht schlimmer aus... Rolleyes

Der arabische Nationalismus als erneuter Selbstfindungsprozess ist in der Zwischenzeit jedenfalls ..naja.."gescheitert" will ich nicht direkt sagen, aber zumindest nicht mehr im Zeichen der Zeit bzw der polit. Lage.

Was wir heute beobachten können ist eine weit verbreitete Bereitschaft sich speziell von der "Untersrückung durch den Westens" befreien zu wollen.
Und das, am Rande bemerkt, nicht von bestimmten "Führern" ausgehend, sondern vom Volk. Um diese Ziele zu erreichen, gehen sogar zuweilen "allg. nach mehr Freiheit-Strebende" und radikale Islamisten eine auf den ersten Blick unheilige Allianz ein, wie dies damals etwa im Iran zu beobachten war, oder Afghanistan (Mujahedin) oder das heute im Irak der Fall ist. (Ohne das ich diese Beispiele jetzt irgendwie vergleichen wollte).
Aber es ist schon interessant, was sich insb. heute für veschiedene Gruppierungen und Strömungen heute unter dem Begriff "Freiheitskämpfer" vereinen.

Ob das letztendlich zum Erfolg führt ist nur, so glaube ich, im Voraus und allgemein nicht vorherzusagen. Fakt ist : Damit sich die Situation letztendlich verbessern kann muss die starke Abhängigkeit vom Westen auf wirtschaftlicher Ebene aber insb. politischer Ebene aufgebrochen werden. Dazu muss das gegenseitige Auspielen von Aussen eine Ende haben (das zieht sich von der OPEC bis zu milit. und geographischen Fragen). Dazu müssen USA und sonstwem-getreue Despoten ihre Zepter ablegen damit letztendlich die Regierungen im Interesse ihre Landes und nicht in ihrem eigenen handeln.

Aber das funktioniert eindeutig nicht unter dem Diktat des Westens und schongarnicht unter Anleitung von Rice, Rumsfeld und sonstigen Experten.
Da aber so viel Reichtümer unter der Erde dort schlummern, auf die andere so dringend angewiesen sind, wird niemand im Westen wirklich bereit sein, sich die Dinge mal über einen Zeitraum von 20-30 Jahren sich selbst zu überlassen.
Von daher ist es nicht unberechtigt, wenn Azrail da schwarz sieht.
Aber dennoch und so Paradox das auch klingen mag, aber wenn das Öl verbraucht ist, sehe ich durchaus Chancen für einen Aufwärtstrend.
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Nachrichten in diesem Thema
Kulturen im Konflikt - von Erich - 05.05.2004, 21:27
RE: Kulturen im Konflikt - von Schneemann - 06.09.2023, 08:56
RE: Kulturen im Konflikt - von Quintus Fabius - 01.11.2023, 11:13
RE: Kulturen im Konflikt - von Quintus Fabius - 01.11.2023, 11:14
RE: Kulturen im Konflikt - von Nightwatch - 01.11.2023, 16:17
RE: Kulturen im Konflikt - von Schneemann - 07.11.2023, 11:59

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