Kulturen im Konflikt
#1
hallo und :welcome:
ich würde die Diskussion aus
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lieber hier "off topic" fortsetzen, denn ausser dem Namen "Ghandi"
hat die Diskussion mit Indiens Entwicklung eigentlich wenig zu tun.

Vielleicht fällt jemand anderem auch ein bessert Titel ein,
und vielleicht könnte einer der Mods die bisherigen Postings zu dem Thread hier rüber verschieben?

Ich fang ansonsten mal mit einer eigenen Stellungnahme an:
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Die Aussage
Zitat:das einizige ist, dass der Westen noch die Frechheit hat, andere Nichtwestlichen Ländern zwingt Ihre Ideologien anzunehmen und auch noch meistens das Gegenteil tut, als das was sie selber den anderen predigt. Da liegt die Heucherlerei. Außerdem Der Westen ist ein Land, das heute die Macht hat zur Verantwortung und Veränderung, die es aber lieber nach seinen gierigen Eigeninteressen strebt, als Veranwortung für Ihr Handeln zu übernehmen.
gibt mir schon zu denken;

Tatsache ist doch, dass jeder - und auch jede Kultur - die eigene Einstellung für richtig und die beste Alternative hält; das ist der Grund für religiöse Überzeugung und den Missionseifer, den etwa christliche Missionare genauso wie der Islam entwickelt haben, und um ein anderes Beispiel zu nehmen:
früher gabs das "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" und genau dieselbe Einstellung findet sich ganz natürlich auch heute im Westen.
Die USA sind da ein geradezu klassisches Beispiel. Die `Fehleinschätzung, man müsse nur Saddam stürzen, und im Irak würden jubelnd Demokratie und Menschenrechte einziehen resultiert aus dieser Grundüberzeugung. Dabei wird völlig übersehen, daß diese Errungenschaften der westlichen Kultur auch den entsprechenden kulturellen Background voraussetzen.
Der ist in anderen Kulturen aber so nicht vorhanden, unabhängig ob wir zum völlig anderen Staatsideal aus dem Islam (insbesondere dem Zweig der Schia) sehen oder zum konfuzeanischen Staatsideal.

"Westliche Ideale" wie Demokratie haben in Indien gewurzelt. Indien bezeichnet sich wohl zurecht als "größte Demokratie der Welt". Aber deshalb ist Indien nach wie vor auch in der hinduistischen Tradition verwurzelt - und zugleich der Staat mit weltweit größtem islamischen Bevölkerungsanteil.
Und manche religiöse Einstellungen (Kastensystem im Hinduismus, Schicksal als "Allahs Wille" im Islam) stehen diamentral im Gegensatz zum protestantischen Weltbild vieler Amerikaner (hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott - ja sogar wirtschaftlicher Erfolg als Zeichen des "göttlichen Wohlwollens");

Wir dürfen nicht übersehen, dass es andere kulturelle Erfahrungswerte in anderen Kulturen gibt, und wir müssen lernen, diese Traditionen und Kulturen zu respektieren.
Niemand hat das Recht, seine Tradition über die der anderen zu stellen.

Tatsächlich wird aber die wirtschaftliche und militärische Stärke, und die mangelnde Bereitschaft, auf kulturelle Eigenheiten anderer einzugehen, von den "Schwächeren" als Bedrohung der eigenen Werte empfunden.

Der Stärkere muss (und kann auch) insoweit in Vorleistung gehen, damit diese natürliche Angst "genommen" wird.

Was wir brauchen, ist weltweite Partnerschaft auf der Basis gegenseitigen Respekts und Vertrauens.

Vielleicht wollte uns der Poster das damit sagen.
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Nachrichten in diesem Thema
Kulturen im Konflikt - von Erich - 05.05.2004, 21:27
RE: Kulturen im Konflikt - von Schneemann - 06.09.2023, 08:56
RE: Kulturen im Konflikt - von Quintus Fabius - 01.11.2023, 11:13
RE: Kulturen im Konflikt - von Quintus Fabius - 01.11.2023, 11:14
RE: Kulturen im Konflikt - von Nightwatch - 01.11.2023, 16:17
RE: Kulturen im Konflikt - von Schneemann - 07.11.2023, 11:59

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