Möglichkeiten zur Bekämpfung von Trägerverbänden
(24.04.2024, 00:36)Skywalker schrieb: China hat bekannt gegeben das es Flugabwehrraketen mit einer Reichweite von 2000 km entwickeln will die sich Primär gegen Bomber, AWACS, Tanker, MPA und Transportflugzeuge richten. Vergiss nicht das die chinesische Luftwaffe über BVR FK des Typs PL-17 verfügt, diese richten sich auch gegen die besagten Flugzeuge.
Und Trägergestützte Flugzeuge sind davon nicht bedroht?

Wenn du argumentieren möchtest, dass das KC-Z Projekt dringend vorgezogen werden müsste kann ich das nur unterschreiben. Genauso sollte man dringend daran gehen, Großraumflugzeuge endlich mit aktiven Schutzsystemen auszustatten.

Aber davon mal abgesehen, in Bezug auf die JASSM sieht es doch so aus: Die aktuell produzierte AGM-158B-2 hat eine luftgestützte Reichweite von über 1.000 Meilen. Das hieße selbst für konventionelle Startplattformen, dass man nur unwesentlich in durch Flugabwehrraketen mit extremer Reichweite verteidigte Räume eindringen müsste.
Eine derartige Abwehrwaffe müsste dann schon Geschwindigkeiten von um Mach 5 entwickeln um überhaupt rechtzeitig ein Abfangen zu ermöglichen. Gelenkter Flug im hohen Überschallbereich gegen ein manövrierendes Luftziel in mittleren Höhen durch 2.000km Atmosphäre ist noch lange nicht darstellbar. Ganz zu schweigen von der Zielerfassung über derartige Entfernungen bzw. bei derartigen Geschwindigkeiten. Das ist eben kein stationäres Punktziel auf das man irgendeinen Hyperschallgleiter schicken kann.

Zitat:Deswegen sind meiner Meinung Flugzeugträger als Mittel der Machtprojektion unverzichtbar!
Das redet man sich sicherlich ein, macht es aber nicht richtiger. Wann wurden denn zuletzt diese unverzichtbaren Träger zwingend zur Machtprojektion benötigt? Also wirklich benötigt und nicht nur benutzt weil die Dinger halt nun mal da sind?

Die Realität sieht doch so aus: Es gibt China, irgendwo sehr sehr weit dahinter Russland, Nordkorea und den Iran. Und danach noch irgendwelche Westentaschendiktatoren die militärisch nicht der Rede wert sind.

Gegen China ist man heute schon an einem Punkt an dem man die CSGs in einem Krieg sehr, sehr weit zurücknehmen wird müssen. Wie sieht das in zehn, zwanzig, vierzig Jahren aus? Die Träger die heute gebaut werden stehen dann noch immer im Dienst, werden aber in einer Auseinandersetzung gegen den Peer China kein relevanter Faktor mehr sein. Im Gegenteil, sie verschlingen auf Jahrzehnte hinaus immense Ressourcen für unterm Strich für das Geld gegen einen Peer erschreckend wenig Fähigkeiten und sind dann in einem Konflikt auch noch die politischen Hochwertziele schlechthin.

Gegen alle anderen Akteure benötigt es schlicht genauso wenig Trägerverbände. In Europa gegen Russland gibt es alle 50km einen Flugplatz. Da kann man dann einen Träger dazu stellen oder nicht, dass ändert die Gleichung gegen die Mittelmacht Russland auch nicht. In Fernost sieht es in Südkorea und Japan nicht viel anders aus.
Und selbst im Mittleren Osten sehen wir seit Jahrzehnten, dass die Träger eben nicht die entscheidende Rolle spielen, egal ob der Gegner jetzt Iran, Irak, Syrien oder Libyen heißt. Keine der großen Konflikte in der Region wurde hauptsächlich oder auch nur mehrheitlich mit einer seegestützten Luftmacht ausgetragen.
Die geographische und geopolitische Realität ist einfach, dass es immer genügend verfügbare Flugplätze geben wird.

Worauf will ich hinaus? Der Punkt ist nicht, dass man auf Träger komplett verzichten sollte. Schon aus ordinären Prestigegründen nicht. Man sollte sich aber auch nicht hinstellen und die Augen davor verschließen, dass die Bedrohung für Trägerverbände technisch gerade expotentiell wächst und die entsprechenden Fähigkeiten mittelfristig über den Peer China hinaus proliferieren werden. Das mag alles heute oder morgen kein Problem sein. Aber man investiert hier und heute in Schiffe, die für den Rest des Jahrhunderts in Dienst stehen sollen, um den immensen Ressourcenaufwand irgendwie rechtfertigen zu können. Dabei stehen wir im militärischen Bereich über die nächsten zwei, drei Jahrzehnte hinsichtlich Drohnen, KI, Lasersystemen und militärischer Nutzung des Alls vor gleich mehreren Umwälzungen die der Einführung des Maschinengewehrs nahe kommen dürften.
Hier krampfhaft an Konzepten festzuhalten, die in der Vergangenheit vielleicht getaugt haben ist kurzsichtig.

Oder anders gesagt: Man kann sich mit den Chinesen ein Flottenwettrüsten liefern und es mit Pauken und Trompeten verlieren. Oder aber man ist so intelligent und konzentriert sich auf Fähigkeiten die einen Krieg tatsächlich entscheidend würden (und damit tatsächlich abschreckend wirken) anstatt Ressourcen in Fähigkeiten zu investieren, die allenfalls gegen zweit- und drittklassige Gegner voll eingesetzt werden können, gegen diese aber eigentlich auch unnötig sind.

Heißt unterm Strich: Der Bau der Ford-Klasse sollte nach spätestens 6 Einheiten (5 sind aktuell in den Büchern) eingestellt und die Trägerflotte damit langfristig entsprechend reduziert werden.

Zitat:Die Flughäfen am Land können in einem Präventivangriff vernichtet werden, bevor die eigentliche Militäroperation beginnt.
Wie wir unlängst gesehen haben ist die Wirkung eines ballistischen Treffers auf einem Flugfeld überschaubar. Auf einem Träger dagegen...
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