Makedonien bollwerk des Hellenismus...
#53
<!-- m --><a class="postlink" href="http://apollo.zeit.de/wo/article.php?id=725510">http://apollo.zeit.de/wo/article.php?id=725510</a><!-- m -->

Tödlicher Lauf unter griechischer Sonne

Wann fand die Schlacht bei Marathon statt?

Zitat:Angeblich kann es jeder. Briefträger, Hausfrauen, Finanzbeamte, sogar Online-Redakteure - sie alle sind nach Meinung von Sportwissenschaftlern in der Lage, mit der richtigen Vorbereitung einen Marathonlauf zu bewältigen. 42,195 lange Kilometer zu Fuß und am Stück. Ein bisschen Training muss schon sein, doch bei regelmäßiger ärztlicher Kontrolle braucht niemand um seine Gesundheit oder gar sein Leben zu bangen. In Anbetracht des Volkssport-Charakters, den Marathonlaufen langsam annimmt, drängt sich die Frage auf, warum der antike griechische Vorläufer seinen Einsatz damals mit dem Leben bezahlen musste. War er etwa weniger fit als unsere heutigen Hobbyrenner?
Ein Blick in die Quellen der griechischen Historiker lässt die Mär von der schlechten Fitness rasch unter den Tisch fallen. Athens Kämpfer hatten durchaus eine beachtliche Kondition. Ihre übliche Angriffsmethode war, in Rüstung und Waffen auf den Gegner zuzulaufen, um möglichst nur für kurze Zeit den Bogenschützen ein Ziel zu bieten und den Feind mit Wucht niederzustrecken. Dieser "Waffenlauf" war sogar eine der klassischen olympischen Disziplinen. So kleine Sprints mit Schwert und Schild - die dürften ein gewisses Quäntchen an Kraft voraussetzen.

Um die Ausdauer wird es auch nicht schlechter bestellt gewesen sein. Der Mangel an fortgeschrittenen Methoden zur Telekommunikation machte immer mal wieder Läufe über wirklich lange Strecken nötig. So legte der Heroe Pheidippides kurz vor der Schlacht mehr als 200 Kilometer zurück, um die Spartaner zur Hilfe gegen die zahlenmäßig weit überlegenen Perser zu holen. An einem Tag aufgebrochen erreichte er sein Ziel am nächsten. Dort fiel er keineswegs tot um, erfuhr jedoch zu seinem Kummer, dass die Spartaner gerade aus religiösen Gründen sehr beschäftigt waren und erst beim nächsten Vollmond in sechs Tagen aufbrechen konnten. Mit dieser wenig erfreulichen, aber überaus wichtigen Meldung musste Pheidippides also auch noch zu seinem Heer, was abermals eine schöne Laufstrecke gewesen sein mag. Und brach er dort etwa tot zusammen? Nein! Einen echten Läufer aus Athen brachte so schnell nichts um................


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: