Altgriechische Waffen
#40
Ein Linothorax war eigentlich primär ein Panzer aus versteiftem Leinen.

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Hier eine Bauanleitung:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.myblog.de/linothorax">http://www.myblog.de/linothorax</a><!-- m -->

Es gibt eine sehr heftige Diskussion darüber, ob ein solcher Panzer im Inneren mit Schuppen oder Lamellen anderer Materialien versehen war. Das sind die in dem von dir geposteten Link genannten Kompositpanzer. Da wir aber keine solchen Schuppen im keltischen Raum gefunden haben, gehen manche davon aus, daß der klassische Linothorax mit Holzstreifen !! im Inneren verstärkt war, daß ist aber Spekulation.

Wir haben aber aus dem Grab Phillips einen Kompositpanzer aus Griechenland der mit Metall verstärkt war: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.directupload.net/images/050411/68VKMhwB.jpg">http://www.directupload.net/images/050411/68VKMhwB.jpg</a><!-- m -->

Es gab also zumindest in Griechenland und daher wahrscheinlich auch in Etrurien Leinenpanzer und Leinenpanzer die im Inneren verstärkt waren, dafür steifer und unbeweglicher und schwerer waren.

Angesichts der günstigen Eigenschaften von Rohhaut, kann man annehmen, daß manche Linothoraxe auch partiell oder im Inneren abschnittsweise mit Rohhaut verstärkt wurden, aber auch das ist wieder Spekulation.

Typen des Linothorax:

Panzer aus reinem Leinen

Selten Panzer mit Bronzeschuppen oder Lamellen im Inneren

Selten Panzer aus Metall der im Brust und/oder Rückenbereich aus Metall war, die Schulterklappen aber waren nur Leinen, das Metall mit Leinen überklebt

Eventuell mit Holzstreifen oder Rohhaut (spekulation)

Die Schutzwirkung war selbst bei der reinen Leinenvariante ähnlich der eines mittelalterlichen Gambeson sehr gut, bei den Typen mit Metallverstärkung im Inneren, und selbst wenn es nur im Brustbereich war, war die Wirkung wie die eines Küraß.

Da man ja mit Lanzen kämpfte, mußte ein solcher Panzer Stiche aushalten, und hier kommen wir zu einem wichtigen Punkt, außer in der der Küraß Variante hielt der Linothorax eine mit Wucht gestoßene Lanze nicht auf.

Er schützte aber vorzüglich Schnittverletzungen sowie sehr gut vor stumpfen Verletzungen.

Vermutlich sollte er nicht zuletzt den Kämpfer vor der Einwirkung der eigenen Waffen in dem Gedränge einer Phalanx schützen während der Schutz vor gegnerischen Lanzen vor allem durch den Hoplon gewährt wurde.

Die Etrusker tränkten ihre Linothoraxe in Leinöl um Zitat: den Schutz gegen Schwerter zu erhöhen. Das deutet darauf hin, daß der Linothorax vor allem vor Schnitten und Schlägen im engem Handgemenge was dem Aufprall folgte schützen sollte.
Die Griechen verwendeten Essig und Salz.

Ein Linothorax schützt auch sehr gut vor Pfeilen die ihn nicht richtig durchschlagen können.
Daher war er immer besonders im Gebrauch wenn vor allem gegen die Perser gekämpft wurde, in der Zwischenzeit in der die Griechen vor allem untereinander kämpften kam der Linothorax während der Peloponnesischen Krieg sogar außer Gebrauch und die Hopliten kämpften nur mit Hoplon, Helm und Beinschienen.

Die Söldner in persischen Diensten führten ihn dagegen noch und die Makedonen führten ihn dann auch wieder in Griechenland ein.


Zur Einheitlichkeit und Ähnlichkeit der Bewaffnung in der Hallstattzeit:

Der ganze Typus des Hopliten stammt ursprünglich aus dem Donauraum. Die frühkeltischen Völker führten schon eine den Griechen ähnliche Bewaffnung bevor man enge Handelskontakte hatte. Im Verlauf der Zeit und mit dem Beginn der La Tene Zeit änderte sich dann die keltische Bewaffnung und Kampfweise zunehmend, wobei zugleich der Handel mit den Griechen zunahm. D.h. daß eine Beeinflußung der Griechen im Bereich der Waffen sehr gering war und diese Bewaffnung mit Rundschild und Lanze und die Körperpanzerung. genuin zu diesen Völkern gehörte. Die Kampfweise der Phalanx entwickelte sich aber dann erst in Griechenland.

Von dort wurde sie mit der griechischen Expansion und Auswanderung in den Mittelmeerraum nach Italien und Karthago exportiert. Man vergißt gern daß die Karthager auch in griechischer (später makedonischer) Phalanx kämpften.

Die Kampfweise der Kelten wie auch anderer Völker mit einer den Hopliten sehr ähnlichen Bewaffnung war dagegen eine andere, die mehr auf den Einzelkämpfer und lockere Schwärme sowie eine andere Gliederung der Einheiten setzte. Auch die Perser adoptierten die Bewaffnung der Hopliten in der Spätzeit ihres Reiches, aber nicht die Kampfweise der Phalanx.

Hier hab ich noch ein paar Phalanxbilder:

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