Szenario Marokko/Algerien vs. Spanien
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Zitat:MAROKKO
Ceuta und Melilla: Die beiden letzten europäischen Kolonien in Afrika
Sind Ceuta und Melilla Exponate europäischer Fremdherrschaft oder Teile des „christlichen“ Spaniens?
Von Mohammed Khallouk
EM 04-09 · 02.04.2009

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Man stützt sich auf die nicht zu leugnende Tatsache, dass sowohl in Ceuta als auch in Melilla die spanische Sprache und das katholische Christentum ebenso wie auf der als „Peninsula“ bezeichneten iberischen Halbinsel die kulturprägenden Merkmale der Bevölkerungsmajorität darstellten. Von den christlich-spanisch geprägten Eliten wird eine Identitätsbeziehung in der bewussten Abgrenzung von den „moros“ gepflegt - einer abwertenden Bezeichnung für Muslime im allgemeinen und Marokkaner im besonderen.

Christliches Traditionsbewusstsein bestimmt das der Öffentlichkeit vermittelte Stadtbild während muslimische Rituale sich auf die mehrheitlich von marokkanischstämmiger Bevölkerung bewohnten Stadtrandviertel beschränken. Vor diesem Hintergrund erscheint die Klärung der künftigen territorialen Zuständigkeit kaum ohne Widerstände von der einen oder anderen Seite erreichbar. Noch bedeutender erscheint jedoch die Geschichte und ihre jeweilige Gewichtung zu sein.
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Die marokkanischen Nachbarprovinzen profitieren gegenwärtig von den Enklaven, über die der illegale Warenaustausch mit der EU erfolgt. Der fortdauernde Verweis der marokkanischen Regierung auf die „fortbestehenden Kolonien“ wird nicht zuletzt für Zugeständnisse Madrids und Brüssels in anderen Konflikten wie der illegalen Einwanderung nach Europa und Handelsstreitigkeiten als Druckmittel eingesetzt. Eine Funktion, die mit der Eingliederung in den marokkanischen Staatsverband verloren ginge.

Friedliche Bewältigung oder Aufrechterhaltung des Status Quo?

Dennoch belegt gerade jene Instrumentalisierung wie notwendig die Übergabe dieser beiden letzten von einem europäischen Staat beherrschten afrikanischen Enklaven ist. Hinzu kommt, dass durch die Einbeziehung der Städte als „vollständig integrierter Bestandteil in EU und NATO“ der Eindruck einer Südbedrohung Europas und vor allem Spaniens durch die afrikanisch-muslimische Kultur aufrechterhalten wird. Auf diese Weise erfolgt gleichermaßen eine Instrumentalisierung für ein exklusiv verstandenes „europäisches Modell“, das sich gegen Kultureinflüsse von außen absichern müsse.

Voraussetzung für die Akzeptanz der Übergabe der beiden Enklaven an Marokko bei der christlich-spanisch geprägten Bevölkerung ist jedoch, ....
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