Brasilien
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Zitat:Brasilien
Ein Land im Ölrausch

02.09.2009, 15:14

Von Peter Burghardt

Brasilien könnte bald mit Ölmächten wie Saudi-Arabien oder Iran in einer Liga spielen. Präsident Lula will, dass von den Ölreserven vor allem sein Land profitiert - und nicht die ausländischen Konzerne.

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"Ein neuer Unabhängigkeitstag"

Zu Wochenbeginn trat Lula in Brasilia gemeinsam mit Rousseff vors Publikum und schwärmte von einem gigantischen Projekt. Dies sei "ein neuer Unabhängigkeitstag", verkündete er. Brasilien werde sich "in eines der Länder mit den größten Ölreserven der Welt verwandeln".

Mit Entdeckungen verblüfft das Riesenland seit zwei Jahren die Welt. Unter kilometerdicken Salzschichten ortete der halbstaatliche Ölkonzern Petrobras in bis zu 6000 Metern Tiefe im Atlantik gewaltige Ölfelder, die schöne Namen wie Tupi tragen. Vor dem Bundesstaat Santi Espíritu und den Küsten von Sao Paulo und Rio de Janeiro bis hinunter nach Santa Catarina liegen mehr als 50 Milliarden Fässer Öl.

Inklusive der schon vorher bekannten Mengen könnte Brasilien mit 100 Milliarden Barrel (ein Barrel entspricht 159 Litern) kalkulieren und wäre in der Liga von Ölmächten wie Saudi-Arabien, Venezuela, Kanada oder Iran angekommen.
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Seine tägliche Fördermenge könnte der Staat von derzeit zwei auf vier Millionen Fässer verdoppeln. "Wir haben das große Los gezogen", sprach Lula. "Das Geschenk Gottes kann sich allerdings in einen Fluch verwandeln, wenn wir nicht die richtigen Entscheidungen treffen."
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10 Milliarden Dollar sollen für die kommenden zehn Jahre in die Suche unter den Salzstöcken investiert werden. Auch die brasilianische Armee wird zum Schutz des Öls umfangreich modernisiert. Die Regionalmacht will mit französischer Lizenz vier U-Boote bauen, eines davon mit Atomantrieb.

Das folgt einem internationalen und vor allem südamerikanischen Trend zur Verteidigung der eigenen Bodenschätze.


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Zitat:03.09.2009
»Geschenk Gottes«
Riesiges Ölfeld vor Brasiliens Küste. Regierung will Staat zum Eigentümer machen und stößt dabei auf Widerstand
Von Andreas Knobloch
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat am Montag ein Gesetzesprojekt zur Ausbeutung riesiger Erdölvorkommen vor der Südostküste Brasiliens verkündet. Die entdeckten Reserven seien ein »Geschenk Gottes«, um das sich der brasilianische Staat wie eine »Mutter« kümmern werde. Der 31. August 2009 sei ein neuer Unabhängigkeitstag Brasiliens.
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Bei den gefundenen Reserven handelt es sich um ein riesiges Ölfeld rund 500 Kilometer vor der Küste Brasiliens von einer Größe von 800 Quadratkilometern in rund 7000 Metern Tiefe. Nach offiziellen Angaben sollen dort zwischen 50 und 80 Milliarden Barrel Öl lagern. Das wäre das Sechsfache aller bestätigten brasilianischen Ölreserven. Brasilien würde damit künftig vom Energieimporteur zum Selbstversorger und gar in die Riege der größten Energielieferanten weltweit aufsteigen.
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