"es ging alles schief..."
#19
Ein gutes Beispiel ist auch die Schlacht von Adrianopel im Jahre 378. Dort fand in jenem Jahr eine große Schlacht zwischen dem Oströmischen Reich und den Westgoten statt. Die Römer machten diesmal alles falsch. Zunächst ging ihr Oberbefehlshaber, der oströmische Kaiser Valens, davon aus, nur 10.000 Mann Westgoten gegenüberzustehen, während er selbst 30.000-40.000 Mann unter seinem Kommando hatte. Tatsächlich waren weitaus mehr Westgoten auf dem Schlachtfeld als Valens annahm, vielleicht sogar 100.000-200.000 Mann.
Der Angriff erfolgte umgehend nach einem Marsch durch schwieriges Gelände, ohne daß die oströmischen Soldaten vorher Gelegenheit gehabt hätten, sich auszuruhen oder eine Mahlzeit einzunehmen. Es war Sommer, und der Angriff auf die Westgoten wurde von den Oströmern mittags begonnen. Dabei wird es noch heute in dieser Region im Sommer mittags häufig über 40 Grad warm.
Die Westgoten selbst hatten sich auf einem Hügel verbarrikadiert, und die Oströmer machten prompt die taktische Todsünde, den Hügel hinaufzustürmen und dies gegen eine einigermaßen gut befestigte Stellung.
Bei dieser Gelegenheit konnten die westgotischen Reiter den Oströmern in die Flanke fallen. Die Schlacht endete mit einer schweren Niederlage für Ostrom, Valens selbst war unter den Gefallenen.
@Thomas Wach
Bannockburn ist auch ein interessantes Beispiel. Der Oberbefehlshaber der Engländer, Edward II, war wohl eine fachliche Null, was schon eine ordentliche Führungsschwäche ergab. Zudem scheint auch die englische Aufklärung vor der Schlacht geschlafen zu haben, sonst hätte sie feststellen können, daß die schottischen Truppen auf dem Schlachtfeld mehrere Fallen vorbereitet haben.
Beim Kahlenberg stimme ich dir auch zu. Die osmanische Logistik scheint wohl nicht funktioniert zu haben, und der osmanische Oberbefehlshaber hat jede Menge Fehler gemacht. So versäumte er es etwa, die Zugänge durch den Wienerwald zu sperren.
Wahlstatt würde ich nicht als Beispiel nehmen. Die Mongolen waren nicht nur technisch überlegen, sondern operierten auch für anders als die europäischen Heere. Nicht umsonst hat Cecilia Holland, eine bekannte Autorin von Romanen mit Handlung im Mittelalter, die Mongolen mit einem modernen Heer, das ins Mittelalter versetzt wurde, verglichen.
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