1. Golfkrieg
#13
Der Iran – Irak Krieg

Teil 1: Ursachen, Hintergründe und Beginn des Konflikts :

Im November 1971 besetzte der Iran 3 Inseln im Persischen Golf, auf die sie schon seit langer Zeit Ansprüche erhoben hatten. Die Bedeutung dieser Inseln lag zum einen in der Kontrolle der Schifffahrt ( das schreibt man doch inzwischen mit 3f oder ? ) und zum anderen hatte man dort Öl gefunden. Diese Inseln sind heute noch ein Thema, wenn sich iranische Regierungsvertreter mit der V.A.E Regierung treffen, aber bieten damals wie heute kein ernsthaftes Konfliktpotential). Der Irak protestierte damals allerdings lautstark und brach daraufhin sämtliche diplomatische Beziehungen zum Iran ab.
Dies war aber nur ein offizieller Auslöser für dieses Verhalten, da die Beziehungen zwischen Iran und Irak sowieso ausserordentlich gespannt waren. Das lag an ungeklärte Grenzziehungen, gegenseitige Einmischung in innere Angelegenheiten und der iranische Anspruch auf auf eine regionale Vormacht-Stellung, die vom Irak nicht akzeptiert wurde.
Irak und Iran waren in den kalten Krieg nicht unwesentlich miteingebunden.
In den fünfziger Jahren lehnte sich Iran eng an die USA und wurde von diesen ab Beginn der 70er Jahre zu einer regionalen Vormacht am Golf aufgebaut.
Unter dem Schah wuchs der Militäretat von 0,5 auf fast 9 Milliarden $ (!). Damit war der Wehretat größer als der Saudi-Arabiens und Iraks zusammen.
Der Iran kaufte Waffen und lieferte Öl und die USA halfen ihm dabei sich zu einer (amerika- freudnlichen)regionalen Macht zu entwickeln.
Der irak war zwar offiziell blockfrei hatte sich aber gemäß der sozialistischen Grundausrichtung der Baath-Partei mit den UdSSR verbündet ( Freundschaftsvertrag 1972 ) und war von ihr ebenfalls in großem Stil mit Waffen beliefert worden. Die UdSSR hatte durch die immensen Waffenlieferungen absichtlich eine Situation der militärischen Abhängigkeit geschaffen, so daß der Irak ohne die Unterstützung der UDSSR nicht in den Krieg ziehen konnte. Selbiges trifft auch auf den Iran zu.
Beide Parteien hatten zahlreiche Berater und Freundschaftsverträge mit den beiden Ländern abgeschlossen.
Von iranischer Seite betrachtete man die sozialistische Orientierung Iraks (mit UDSSR im Rücken) als Bedrohung der eigenen Sicherheit. Da trafen sich auch die Ansicht mit den Amerikanern. Iran verfolgte daher gegenüber Irak eine Politik der permanenten Schwächung. Der Schah untersützte hierzu die irakischen Kurden, die er mit Waffen unterstütze.
Bei der Ausweitung des Konflikts mit den Kurden stellten sich die UDSSR immerwieder Quer bei Waffenliefungen, was den Irak dazu verleitete auch im Westen ( siehe Frankreich ) nach Kriegsmaterial zu suchen.
Es kam in der Zeit auch hin und wieder zu Grenzscharmützeln, wie man sie etwa aus dem Kaschmirkonflikt kennt. In der Zeit nach der Revolution im Iran, eskalierte die Situation derart, daß man gegenseitig verkündete, zu gewaltsamen Aktionen jederzeit bereit zu sein.
( Kennen wir ebenfalls von Indien-Pakistan).
Aufgrund der Geiselnahme in der Amerikanischen Botschaft, hatte sich Iran außenpolitisch in die Isolation getrieben. US-Präsident Carter stellt daraufhin die nach ihm benannte Doktrin auf: "Ein Versuch einer dritten Macht, Einflussnahme im Persischen Golf zu erreichen, wird als ein Anschlag gegen lebenswichtige Interessen der Vereinigten Staaten gewertet und wird mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich militärischer Gewalt, zurückgeschlagen." Die USA rüsten den Irak mit modernsten, auch chemischen Waffen zum Angriff auf den Iran aus. ( Später im Verlauf des Kriges bekommt auch der Iran über Israel Waffen und Ersatzteile geliefert – „Iran Contra“ )
Die Iranische Armee war zu dem Zeitpunkt zeimlich unorganisiert, was mit der Liquidirung und Gefangennahme von früheren Führungspersonen und der Spaltung der Armee in zwei politisch verfeindete Lager ( reguläre Armee <-> Pasdaran und Basij ) zu begründen ist.
Die Wartung der Waffen war nach dem Bruch mit den Amerikanern zu dem zeitpunkt ebenfalls nicht zu erwarten und es mangelte den Iranern damals schon an Ersatzteilen.
Im Gegensatz dazu galt die Irakische Armee damals ( mit Israel ) als die am besten ausgebildete Armee im Nahen Osten. Die Iraker nutzen die Gunst der Stunde...
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