Somalia
#57
Die Gerichte sind in der Tat weit davon entfernt, eine große homogene Einheit zu sein. Es ist ja auch nicht so, dass sie jegliche Opposition im Land ausradiert haben. Viele Warlords haben es wohl als notwendiges Übel angesehen, sich mit den Gerichten zu arrangieren. Jetzt ist dieser Druck wieder weg und da werden wohl einige Kämpfer und Ressourcen die Fronten wechseln.

Ansonsten ist eine dauerhaft stabile Regierung wohl kaum möglich, schließlich setzt sich ja auch die gerade aus diesen Clans und Gruppen zusammen, und sobald sich die Gelegenheit bietet, will wieder jeder seine Pfründe sichern (man sollte sich schon fragen, wozu das Land 42 Minister braucht Big Grin ). Äthiopien ist das sicher recht, denn ein instabiles und mit sich selbst beschäftigtes Somalia ist keine solche Bedrohung wie ein kohärenter funktionierender Staat, unter den Gerichten oder sonstwem. Das ist m.E. vielleicht die Hauptmotivation, die "anerkannte Regierung" zu unterstützten.

Insofern täte man eher gut daran, in der UN die Gerichte zu unterstützen. Wäre auch für die USA außenpolitisch genial, denn damit baut man viel wieder auf, was man in Sachen Ruf in der islamischen Welt ruiniert hat. Ist natürlich innenpolitisch (und auch im Westen an sich) wohl völlig unmöglich, denn damit stellt man ja so ziemlich alles in Frage, was man in letzter Zeit hinausposaunt hat. Außerdem erschafft man so wohl auch neue regionale Instabilität, da wohl Äthiopien und dann Eritrea weiter involviert würden.
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