Wiesel
#72
Interessant ist, wie sehr der Wiesel als Fahrzeug den japanischen Tanketten des Zweiten Weltkrieges ähnelt, von Konzept wie von der Größe her und vom Gewicht. Der Wiesel 2 ist beispielsweise fast identisch mit der Typ-97 Te-Ke, diese verfügte aber über eine (kürzere) 37mm Kanone.

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Eine Besonderheit der japanischen leichten Kanonen war es nun, dass man diese in bestimmten Grenzen unabhängig vom Fahrzeug bzw der Drehung des Turmes bewegen konnte. Die Aufhängung der Kanone erlaubte es, auf verschiedene Ziele zu schießen, ohne den Turm oder das Fahrzeug dabei zu bewegen. Das erhöhte die Reaktionsgeschwindigkeit beim Schießen auf verschiedene Ziele oder überraschend auftauchende Ziele.

Desweiteren waren die Japaner damals die ersten, die nur auf Dieselmotoren setzten, mit der Begründung, dass diese schwerer in Brand gerieten. Auch das Panzerungskonzept war einzigartig: die Panzer war mit Absicht so konstruiert, dass Panzerabwehrgeschosse den Panzer vollständig durchschlugen und dabei im Innenraum keine Wirkung zeigten, wenn nicht die Besatzung direkt getroffen wurde (oder der Motor oder andere wesentliche Teile). Die Typ 97 wurden daher teilweise von den viel stärker bewaffneten amerikanischen oder sowjetischen Panzern oft erfolglos beschossen, da die Panzerabwehrgeschosse durch die Typ 97 einfach durchflogen.

Für die damalige Zeit waren die Typ 97 zudem sehr schnell im Gelände (geringes Gewicht, extrem geringer Bodendruck) und konnten aufgrund geringer Größe oft das Gelände sehr gut nutzen. Im Panzerkampf war die Kanone natürlich viel zu schwach (so wie heute auch beim Wiesel), aber bei reiner Infanterieunterstützung erwiesen sich die Typ 97 als herausragend gut. Insbesondere wurden sie eingesetzt um feindliche PAK anzugreifen und zu vernichten. Dazu nutzten sie ihre hohe Geschwindigkeit, Geländegängigkeit und geringe Größe (Gelände als Deckung) um an die PAK heran zu kommen. Wurden sie trotzdem getroffen, waren sie oft trotz Durchschlag noch kampffähig, während schwerere japanische Panzer dann zerstört gewesen wären.

Eigenartig, dass niemand den Wiesel als Tankette versteht sondern krampfhaft der Begriff: leicht gepanzertes Kettentransportfahrzeug verwendet wird. Und das man nicht konsequent versucht die Kanonenbewaffnung zu verstärken und auszubauen. Stattdessen werden die Wiesel mit Kanone immer weniger, dabei bewähren sich gerade diese immer so besonders.

Mit dem Konzept der RMK30 (geplant war ja auch mal eine Version RMK 35) könnte man auch Kanonen mit um die 60mm auf den Wiesel montieren. Als Rückstoßfreie Waffen könnte ein Wiesel damit immense Feuerunterstützung liefern und selbst (veraltete) Kampfpanzer dann mit der Kanone bekämpfen (wie sie in Dritte Welt Ländern noch typisch sind). Gerade der Wiesel 2 würde sich für eine Rückstoßfreie Kanone im Bereich um die 60mm anbieten (mehr Platz für die Munition).

Die Feuerkraft wäre immens, und Kanonenmunition ist günstig. Man könnte so eine erhebliche Feuerkraft sehr leicht strategisch global verlegen.
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