Wiesel
#71
Shahab3:

Zitat:Welche Nachteile siehst Du bei längeren Strecken, bzw was ist eine längere Strecke für Dich?

Das fängt bei Strecken wie in Afghanistan an, wo Wiesel überwiegend als Konvoi-Schutz bzw Begleitfahrzeug in Patrouillen benutzt wurden. Die Ketten und das Fahrwerk wurden dadurch in dem schwierigen Gelände erheblich belastet und abgenutzt. Ein weiteres Problem war und ist der geringe Komfort für die Besatzung. Fahr mal in einem Wiesel bei sehr heißem Wetter stundenlang querfeldein, dass erschöpft erheblich. Das über Tage hinweg, bis zu 10 Stunden am Tag, und die Fahrzeugbesatzungen gelangen an absolute Grenzen.

Zudem ist der Wiesel ein System, dass auf das Gelände als Deckung, Überraschung und Ausweichen setzt. Stattdessen wurde er für lange Überland-Patrouillen entlang von Straße in engem Verbund mit Radpanzern eingesetzt.

Zitat:In den Szenarien wo ich den Wiesel sehe, müsste man keine sehr weiten Strecken am Boden zurücklegen. Dort sehe ich gerade seine geringen Abmessungen und unproblematische Luftverlastbarkeit als Vorteil.

So ist es. Der Wiesel war ja nie für solche Aufgaben konzipiert, wie er sie jetzt erfüllen musste. Luftverlastbarkeit in einer High/Hot Umgebung (wie bspw Afghanistan) setzt aber entsprechende Hubschrauber in ausreichender Anzahl voraus und daran krankt es der BW erheblich. Es nützt ja rein gar nichts, wenn ich dann gerade mal 2 Hubschrauber habe, die dann maximal 4 Wiesel irgendwo hin bringen könnten. Wobei dann 1 Hubschrauber ausfällt und tagelang repariert werden muss und man die Wiesel also nicht mal sicher zurück holen könnte auf dem gleichen Weg. Die Fähigkeiten der BW in Bezug auf Luftverlegung sind gelinde gesagt bescheiden.

Zitat:Durch eine größere Anzahl von Fahrzeugen einer hochmodularen Plattform (wie z.B. dem Wiesel) hat man doch eigentlich sogar Vorteile bei Logistik/Wartung!?! Wenn ich weniger Fahrzeuge habe, von denen ja auch jeder wieder Spezialaufgaben und Ausrüstung mitführt ist die Logistik erheblich aufwendiger. Der Ausfall einzelner Fahrzeuge wiegt bei einer höheren Stückzahl weniger, die Ersatzteile sind durch die höhere Produktionsrate günstiger und gegeneinander Vorort leichter und mit geringeren Spezialkenntnissen und Werkzeugen austauschbar.

Der Wiesel ist in Bezug auf die Logistik und Kosten natürlich ein Spezialfall. Da er konstruktionsbedingt sehr günstig ist, die Teile wenig wiegen, das Fahrzeug extrem wenig Sprit verbraucht usw

Ich weiß es nicht, aber 2 Wiesel haben wahrscheinlich einen geringeren Logistikaufwand als 1 Boxer (auch modular). Allgemein aber sind weniger Fahrzeuge besser für die Logistik. Nehmen wir mal 6 Boxer oder im Vergleich dazu 8 Puma. Die 2 SPz mehr machen schon erheblich mehr Arbeit. Die Absitzstärke ist gleich.

Je mehr Fahrzeuge, desto schwieriger ist eine Einheit zudem führbar. Eine Einheit mit sehr vielen Wieseln wäre daher schwerer führbar.

Zitat:Man könnte auch mehr Granatwerfer und möglichst leichte Mörser weiter unten breiter einsetzen

Seit ich diesen Patria Mörser kennen gelernt habe, und die neue Munition von Rheinmetall, bin ich vom 81mm Kaliber sehr überzeugt. Man hätte damit den Vorteil, dass von ganz unten (Zug/Kompanie) bis auf die Bataillonsebene oder höher alle Mörser ein und dasselbe Kaliber hätten und diesselbe Munition nutzen könnten. Das wäre schon sehr vorteilhaft.
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