23.02.2007, 00:03
Zitat:Die heutige moderne Doktrin der Panzerführung ist, den Feind möglichst auf hohen Entfernungen zu bekämpfen. Klar, einige und möglicherweise unerwartete Faktoren wie Wetterverhältnisse beeinflussen das Kriegsgeschehen und können Kampfentfernungen reduzieren weil es nunmal nicht anders geht, das ist nunmal so und lässt sich nicht verändern. Auch im modernen Luftkampf - der auch auf hohen Entfernungen stattfindet - kann es zu dogfights kommen.
Das, was Tiger mit der Wüste geschrieben hat, ist sehr stichhaltig und es mag zwar immer besser sein, den Gegner aus größerer Entfernung zu bekämpfen, aber solche Parallelen zwischen Panzerkampf und Luftkampf kann man nicht so einfach ziehen. Anders ausgedrückt, der Dogfight im Luftkampf ist immer eine viel unwahrscheinlichere Sache als der Kampf auf kurze Distanzen im Landkrieg.
Die letzten Konflikte waren "glücklich" in Bezug auf große Entfernungen, da eben nur so etwas wie der Golfkrieg(e) da als Beispiel dienlich ist. Hätte man zb. im Kosovo eine Bodenoffensive durchgeführt, würde man heute in Sachen Praxisbezug teilweise ganz anders argumentieren.
In einem potenziellen Bodenkrieg im WK3 in Mitteleuropa sind Kampfentfernungen über 3000 m schon eine sehr theoretische Angelegenheit, das wird jeder, der mal sowas zb. auf Manöver mitgemacht hat, bestätigen können.
Daher kann man keineswegs pauschal von hohen Kampfentfernungen oder gar einer Doktrinänderung dahingehend sprechen. Auch im Kalten Krieg hätte man gern weiter geschossen, aber das hängt eben von der Umgebung ab.