Türkei
Azrail schrieb:Um auf die Journalistenermordung von Hrant Dink einzugehen möchte ich meinen das man realpolitisch nutzen ziehen könnte.

Das Attentat auf den armenisch-türkischen Journalisten wurde durch nationalistische Kreise verübt,man könnte nun daraus für die führende konservativ islamische Partei einen Vorteil ziehen indem man für die kommenden Parlamentswaheln und die Präsidentenwahlen das ganze sich einen Nutzen zieht.
Nationalisten,kemalistische Nationalisten werden auf jedenfall innerhalb der Türkei durch diesen Mord an Ansehen verlieren und für die kommenden Wahlen einen Vorteil für die konservativ islamische Partei bringen da sie sich immer mehr für den Garanten der türkischen Demokratie zeigt.

Der Nationalismus durch Kemalisten und durch Ultra-Rechte verliert an Bedeutung und Ansehen was demokratischen Kräften wie die AKP Vorteile bringen wird.

Die rasche Aufklärung dieses Falles durch die regierende AKP wird einen Imagevorteil für die konservativ islamisch Partei bringen und könnte die Demokratisierung der Türkei voranbringen.

Zumindest wäre also der Tod Hrant Dinks nicht umsonst gewesen der selbst als armenischer Türke Demkratie für die Türkei wollte.

Natürlich spekuliere ich aber ich glaube es liegt nicht so fremd.


Demokratisiert wird die Türkei noch lange nicht durch die Lippenbekenntnisse von Erdogan & Co. bzw. durch halbherzig durchgeführte Reformen. Unter demokratisierung verstehe ich eine ausgewwogene Vertretung des Volkes im Parlament, dies ist in der Türkei wegen der überdurchschnittlich hohen 10 % Hürde und der Tatsache das Zweitstimmen im Wahlsystem ungewertet bleiben nicht gegeben. Ausser ein paar Lippenbekenntnissen und halbherzigen Versprechungen von ein paar AKP-Politikern wurden bisher keine Reformen am bestehenden Wahlsystem durchgeführt.

In Staaten bzw. Ländern mit einem demokratischen Wahlsystem wäre es undenkbar, dass eine Partei die bei der Wahl 34 % der Stimmen erreicht die 2/3 Mehrheit im Parlament stellt. Offenbar hat die AKP nicht das geringste Interesse das türkische Wahlsystem zu demokratisieren, den das würde bedeuten das die Partei in Zukunft im Parlament nicht mehr die 2/3 Mehrheit haben wird und mit grosser Wahrscheinlichkeit mit einem Partner in einer Koalition regieren muss.

Wenn du dir mal den oben von mir geposteten Spiegel-Artikel mit dem Titel "Islam-Konflikt an türkischer Uni" durchliesst, wird es kaum zu überlesen sein das ein AKP-Politiker den ungeliebten Universitätsdirektor "einen Armenier der es auf Van abgesehen hat". Derartige Aussagen tragen sicherlich auch zu einer Stimmung in der Bevölkerung bei der Hrant Dink zum Opfer gefallen ist.


Zitat:Das hab ich auch erklärt,westliche Medien haben eben eine Phobie oder sind eben schon negativ mit Vorurteilen behaftet die können das eben nicht verstehen,türkische Medien sind eben auch unterschiedlich Hürriyet z.B. ist neoliberal oder Cunhuriyet kemalistisch oder Sabah,Milliyet Dogan Group(25% Springer Verlag).Die haben ganz andere interessen denen geht es um neoliberale Profitideologie.

Die sog. "Islam-Holdings" in der Türkei sind da um keinen Deut besser ! Allen voran die Holding Yimpas haben Auslandstürken in Europa "Islamisch reine Geldanlagen", mit Gewinnbeteiligung, ohne Zinsen und eine Rendite von 20 - 25 % versprochen. Die Anleger haben ihre gesamten Ersparnisse verloren, mit dem Geld der Anleger wurde die AKP, der Nakhshibendi-Orden und diverse islamische Stiftungen in der Türkei finanziert. Die Ermittlungen gegen den Chef Dursun Uyar der Yimpas-Holding, werden von der AKP Regierung regelrecht hinausgezögert.

Ist das die Demokratie von der du immer redest ?
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