23.01.2007, 21:17
Venturus schrieb:Die Deutschen liefern die langfristige Qualität, damit Afghanistan irgendwann in diesem Bereich auf eigenen Beinen stehen kann und die Amerikaner versuchen halt den kurzfristigen Bedarf zu decken.das problem ist aber ein grundsätzliches: die afghanische - genauso wie übrigens die kongolesische - polizei wird nach deutschen polizeigesetzen (in diesem fall meines wissens von niedersachsen) ausgebildet, die der sicherheitslage in afghanistan nicht im geringsten agemessen sind. die ausbildung ist ungefähr genauso unpassend wie im rahmen der deutschen militärhilfe afghanischen panzerfahrern und irakischen pionieren etwas über die innere führung zu erzählen - sowohl in afghanistan als auch im irak werden andere qualitäten benötigt. in diesen ländern herrscht bürgerkrieg, priorität sollten die steigerung von kampfkraft und überlebensfähigkeit im tagtäglichen einsatz sein sowie die einhaltung der rechtlichen grundlagen der polizeiarbeit.
zwei weitere punkte kommen hinzu, die unabdingbar sind für den aufbau einer starken und zuverlässigen polizei: eine gute bezahlung (also mehr als die warlords ihren kämpfern bieten) sowie eine hinreichend moderne ausrüstung.
der in dem artikel bereits angesprochene aufbau einer paramilitärischen bereitschaftspolizei ist in diesem fall ein guter ansatz - was aber entsprechend lange gedauert hat, wenn man bedenkt, dass sich paramilitärische formationen für derartige einsätze besser eignen als regukäre polizei. den aufbau diese truppe sollte deutschland - das ja sinnvollerweise seine paramilitärische polizei, den ehemaligen bundesgrenzschutz bis anfang der 90er, aufgelöst hat - den staaten überlassen, die auch bereits über eine solche truppe und entsprechende erfahrung verfügen, bspw frankreich, italien oder spanien.