26.11.2006, 03:00
Zitat:Turin posteteGanz so sehe ich das nicht. Wie wir aus den verschachtelten Aussagen unseres Verteidigungsministers der letzten Wochen und Monate gelernt haben, sind Spezialeinheiten nicht umbedingt Teil der Truppen, die für die Einsatzräume als "Stammmannschaft" zur Disposition stehen. Bedeutet sie werden unabhängig im Antiterrorkampf verwendet. Diese Unabhängigkeit ist nunmal, wie seit Ché´s Tot wissen, die einzig erfolgversprechende Taktik im Kampf gegen Guerillaeinheiten.
Aber um wieder auf den ISAF-Einsatz zurückzukommen...ich finde es bemerkenswert, wie die Allianz derzeit in geradezu verblüffender Ignoranz der Geschichte die gleichen Fehler begeht wie die SU-Truppen...einfach mehr und mehr Soldaten mit schwererem und schwerererm Equipment hinschicken wird die Situation nicht lösen, das ist jedenfalls mein Eindruck und insofern gebe ich Shahab3 recht.
Die Masse an frischen Truppen soll, so mein Verständniss der Sachlage, ja hauptsächlich lokal stabilisierend wirken. Was das genau bedeutet sei dahin gestellt, denn man wird wohl nie öffentlich sagen können, dass der noch amtierende Gouverneur/Warlord/Drogenbaron XY ein kriminelles Subjekt ist, das bei entsprechenden Gewinnaussichten auch für die Taliban Unterstützung leistet. Würde man das sagen, hätte man gleich eine neue Front am Hals - und das will man natürlich nicht. Durch starke Präsenz kann man solche Leute, die viel Wert auf ihren legalen Herrschaftstitel legen, natürlich zwingen ihre subversiven Aktivitäten zu reduzieren.
Entweder so - oder man verhaftet sie einfach. Ich denke die unblutigere Lösung liegt auf der Hand.