(Allgemein) Bundeswehr im Ausland
Ich betrachte diese Debatte um die Mentalität in der BW mit gemischten Gefühlen. In der derzeitigen Lage sehe ich die Hauptverantwortung bei der Politik. Dass die BW aus "Weicheiern" besteht, sehe ich im derzeitigen Zusammenhang als sinnfreies Argument an, denn ob oder ob nicht, ist egal für die momentane Situation und das Verhältnis zu den Verbündeten. Dass sich die Bundesregierung herumdrückt mit dem Argument der fehlenden offiziellen Anfrage, zeigt m.E. deutlich, dass die Furcht vor der Entscheidung in Berlin anzusiedeln ist.

Unabh. davon gibt es m.E. durchaus in der BW eine Führungs- und Entscheidungsschwäche auf vielen Ebenen. Das hat man von einer "historisch belasteten" Armee mit beinahe 60 Jahren durchgehender "Friedenserfahrung" und wie sich das auswirken kann, dazu muss ich nicht nach Afghanistan sehen, das sieht man bereits im Kosovo und in den Diskussionen um die Einsatzfreudigkeit (bz. den Mangel derselben) dort. Und über kurz oder lang wird sich das noch in sehr unerfreulicher Weise offenbaren, wenn nicht jetzt, dann eben später. Und da fürchte ich weniger um unser internationales Ansehen als vielmehr um Menschenleben, die dann tatsächlich auf dem Spiel stehen.
Das Beispiel der 12 Kanadier und die vermeintliche Verantwortung der BW ist ansonsten hahnebüchern. Da hat jemand sehr lange gestrickt, um ein Scheinargument zutage zu bringen oder es wurde etwas aus dem Zusammenhang gerissen.

Aber um wieder auf den ISAF-Einsatz zurückzukommen...ich finde es bemerkenswert, wie die Allianz derzeit in geradezu verblüffender Ignoranz der Geschichte die gleichen Fehler begeht wie die SU-Truppen...einfach mehr und mehr Soldaten mit schwererem und schwerererm Equipment hinschicken wird die Situation nicht lösen, das ist jedenfalls mein Eindruck und insofern gebe ich Shahab3 recht.
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