07.11.2006, 11:52
Zitat:der Balkankrieg hat seinerzeit sehr schnell gezeigt, dass Europa eine gemeinsame Außenpolitik, eine einheitliche Stimme brauchtIch denke sogar, das war schon vor dem Balkankrieg ein (visionäres) Ziel der Europäer.
Zitat:Selbst Blair geht auf Distanz zu den USA (deutlich erkennbar beim Thema Klimapolitik).Ok, die Aktion von Blair erinnert mich stark an Clintons letzte Tage. Er versucht einfach noch schnell, seine Weste ein bisschen sauber zu kriegen :evil:
Ich halte Blair da für ziemlich scheinheilig, der das gute Resultat Grossbritanniens in Sachen Klimapolitik kurzerhand als Ablenkungsmanöver für eigene Fehler benutzt. Ausserdem braucht der Tony ja noch ein neues Hobby für die Zeit nach Downing Street No. 10.
Zitat:Der Libanon-Konflikt zeigt, dass Europa seine Lektion gelernt hat. Die europäischen Staaten stimmen sich vorab ab, und treten dann (trotz unterschiedlicher Akteure) mit einer gemeinsamen Stimme auf.Das wäre ja auch ganz im Sinne der Ziele der europäischen Entwicklung und Integration. Das können die USA aber schon lange, während die EU damit noch in den Kinderschuhen steckt. Daher vermute ich mal, dass die 20 Jahre nicht ausreichen, um in der globalen Einflussnahme einen Vorsprung gegenüber den USA herauszuholen. Und ich befürchte, in der EU ist die Gefahr des Auseinanderbrechens (nicht politisch, sondern bei der Formulierung einer gemeinsamen Stellungnahme) viel grösser als in den USA.
Frage dazu: wieviel Macht, also Entscheidungsfreiheit, hat der/die europ. AussenministerIn? Wie verbindlich sind diese Entscheidungen für die Mitgliedstaaten?