02.11.2006, 03:05
Zitat:Ingenieur posteteAlso in Wikipädia ist folgender "Steckbrief über Muqtada as-Sadr zu lesen:
Stimmt das eigentlich oder ist das sunnnitische Propaganda? Ich wusste gar nicht, dass Sadr so ein großer Unsicherheitsfaktor ist...
Zitat:Muqtada ist der jüngste Sohn des 1999 ermordeten Ajatollah Muhammad Sadiq as-Sadr und Kopf der geheimen al-Mahdi-Armee, die im Juni 2003 formiert wurde. Die Angaben über die Zahl der Mitglieder schwanken erheblich zwischen 1.500 (harter Kern) und über 10.000...Bagdad rekrutieren, wo er auch sein Hauptquartier hat..Inzwischen nennen die Einwohner den schiitischen Stadtteil Saddam-City nach seinem Vater Sadr-CityWenn man von der Prämisse ausgeht, daß die Daten in Wikipädia über Sadr zutreffend sind, dann hat man ein Problem. Die Einfürung einer irakischen Verfassung ohne die Scharia als Gesetzgebungsquelle wird dann vermutlich vielleicht zu einem blutigen Machtampf ausarten. Oder man einigt sich auf ein Kompromiß dahingehend, daß Scharia-Recht regional zuzulassen, also in schiitisch dominierten Regionen - samt Steinigung. Und das kann man nicht zulassen, eine solche barbarische Strafe würde Bush unglaubwürdg machen. Oder Sadr bzw. "sein" Umfeld geht auch ein Kompromiß ein und läßt die Steinigung als Strafe weg.
Er gilt als Person von zweifelhaftem Ruf im Irak..Im Jahr 2003 bereiste as-Sadr den Iran, wo ihn Rafsandschi warm empfingen. Arabische Quellen berichten, dass die iranische Führung auf as-Sadr als „neuen Sayyid Hassan Nasrallah“ setzt.
Am 19. Februar 2004 drohte er mit einer irakischen Intifada gegen die Besatzungstruppen unter Führung der USA, nachdem deren Zivilverwalter Paul Bremer am 15. Februar in der den Schiiten heiligen Stadt Kerbala geäußert hatte, dass der Islam nicht als einzige Gesetzgebungsquelle der künftigen Verfassung dienen dürfe. Dies hatten einige Mitglieder des irakischen Regierungsrates gefordert.
Am 28. März wurde as-Sadrs Wochenzeitung al-Hawza von den US-Behörden für 60 Tage verboten, weil sie zu Gewalt gegen die USA aufgerufen hatte. Seit dem 3. April tobten im mittleren Irak Unruhen. Auslöser war die Verhaftung von Mustafa Yakubi, eines Vertrauten as-Sadrs, im Zusammenhang mit dem Mord an al-Chu'i. As-Sadr gilt als Anführer der Unruhen. Paul Bremer bezeichnete ihn am 5. April als Gesetzlosen, worauf as-Sadr den „gewaltlosen Widerstand für nutzlos“ erklärte und seine Anhänger dazu aufrief, die „Feinde“ zu „terrorisieren“.
Am 12. August 2004 wurde as-Sadr nach Angaben seines Sprechers bei dem Sturm der US-Truppen auf Nadschaf und auf sein Wohnhaus an drei Stellen des Körpers verletzt. Er rief zusätzlich seine Anhänger auf, auch dann weiter zu kämpfen, wenn er getötet wird oder in Gefangenschaft gerät.
Im Oktober 2006 gab es abermals Unruhe als die Amerikaner Sheik Mazin al-Saidy verhafteten, einen Vertrauten Sadrs den Sie für die Leitung von Todesschwadronen der Mahdi-Miliz verantwortlich machen. Auf persönliche Intervention des schiitischen Premierministers Maliki wurde er zähneknirschend wieder freigelassen, dieses Eingreifen sorgte aber bei den Amerikanern für starke Verstimmung.
Jedenfalls scheint Sadr ein Machtfator zu sein. Kontrolliert man ihn, kontrolliert man auch Bagdat.
Vielleicht war die Demonstation auch ein Machtspiel. Die Kontrollpunkte könnten so gedeutet worden sein, daß man Sadr`s Hauptquartier, bzw. die Gegend dort als eingekreist empfunden und mittelbar Sadr`s Leben bzw. Führungsriege um Sadr bedroht sah.
Wie Komplex das ganze ist:
Zitat:Malikis Entscheidung zeigt nun, unter welchem Druck von den eigenen Leuten er steht. Aber der Preis dafür, dass er einen Tag lang der Held der schiitischen Straße ist, ist hoch: Von allen anderen Sektoren im Land wird er beschuldigt werden, die Schiitenmilizen, die Sunniten ermorden, zu schützen.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?ressort=suedwind">http://derstandard.at/?url=/?ressort=suedwind</a><!-- m -->
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