Iran
Shahab3 schrieb:
Zitat:Am 5. August 1906 wurde im Iran das erste Parlament im Rahmen einer konsitutionellen Monarchie gewählt. Das sind jetzt sogar ziemlich genau 100 Jahre.
Okay, stimme dir zu. Habe mich gerade nochmal kundig gemacht und meine Infos decken sich mit deinem Hinweis. Vielleicht war ich da etwas vorschnell mit der 100-Jahre-Behauptung, aber ob man dies nun wirklich als richtige Parlamentswahl darstellen kann, naja, da sollte man auch ein klein wenig vorsichtig sein. Immerhin waren andere "Gehversuche" einer Liberalisierung in Gesellschaft, Presse oder Justiz zuvor eher ohne großen Erfolg versumpft.
Zitat:Nachdem die Perser zuvor schon von Russen (ich zähle die Russen von damals eindeutig zum Westen!) und Osmanen schwer getroffen worden waren und die Gebiete Georgiens und Teile Azerbaijans abtreten mussten, haben sie sich dazu verleiten lassen sich unter den "Schutz der Briten" zu stellen.

Was das im konkreten Fall bedeutete, wurde schnell klar, als Mohammed Shah mit seinen Truppen Afghanistan wieder heim ins Reich holen wollte.
Die Briten hatten Angst, dass die Perser, wie in der Geschichte mehrfahch geschehen, nach Indien rein vorstoßen könnten. Um das zu verhindern besetzten britische Truppen iranisches Territorium von Süden her. Als Mohammend Shah den Afghanistanfeldzug nicht stoppte, stiessen die Briten weiter nach Norden vor. Die Aktion wurde abgrebrochen. Persien war faktisch unterworfen.
Das sehe ich nicht so ganz. Zwar gab es die genannten Einflußzonen im Süden und im Norden im Iran, aber ich behaupte, dass das Kernland und die Politik im Kernland weitestgehend unbeeinflußt in die Neuzeit übertraten. Aber das hatten wir schon oben ausdiskutiert.
Zitat:Vorher wurde der Iran nochmal vollständig von Russen und Briten gemeinsam angegriffen, besetzt und nach interessensgebieten aufgeteilt, nachdem er vorher ausdrücklich seine Neutralität im WK1 betont hatte.
Während des zweiten Weltkrieges waren es vor allem Nazi-Deutschland und GB, die um die Vorherrschaft im Iran stritten. Da ging es dann schon ganz konkret um Öl.
Jein. Briten und Russen überrannten 1941 den Iran, um a) Nachschubwege und b) die Ölversorgung zu sichern, aber Deutschland und Großbritannien schlugen sich eher zeitweilig um den Irak und den dort zeitweilig (1941) ausbrechenden Aufstand arabischer Nationalisten um al-Gailani (und u. a. den Einsatz des deutschen "Sonderverbandes Junck").
Zitat:Nach der Revolution, kam dann Saddam Hussein, der durch die inzwischen durch die durch Öl emporgestiegenen Araber, die Sowjets, Franzosen und auch USA gefördert und zu dem gemacht wurde was er war. Jetzt sind wieder alle mehr oder weniger draussen und das ist gut so.
Hmm, jetzt machst du zwar einen Riesenhüpfer, aber grundsätzlich...ja, könnte man so schreiben. Saddam wurde eingesetzt, um der Bedrohung durch die schiitische Revolution Khomeinis die Zähne zu ziehen. Danach, à la "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan!", wurde Saddam als Gefahr - auch für Israel - erkannt und zusammengeschossen.

Leider wieder mal ein Bsp. für die Doppelmoral des Westens: Waren die vergasten Pasdaran am Schatt al-Arab im Westen keine Notiz wert, so erregte man sich künstlich über vergasten Kurden im Nordirak 1988, obwohl da vielleicht nur grob geschätzt fünf Prozent der Opferzahlen durch Gas zu beklagen waren, wie während des iranisch-irakischen Krieges.

Schneemann.
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