Iran
@ Schneemann

Ich wäre da sehr, sehr vorsichtig mit solchen Kommentaren. Gerade als Geschichtsexperte sollte dir klar sein, dass die Dinge nunmal meisten sehr kompliziert sind und man sicherlich keim Determinismus a la die Mullahs hätten so oder so die Macht ergriffen das Wort reden sollte. Denn worauf stützt du diese These? Die Macht der Mullahs lag bei dem einfachen Volk, zu dem das Pahlevi-Regime jeden Kontakt verloren hatte und bei den aufbegehrenden Studenten, die die nase voll hatten von dieser unfreien westlichen Marionette. Wie dagegen sich der Iran unter Mossadegh sich entwickelt hätte, liegt im Unklaren der Geschichte und bleibt auch dort. Zu schwer ist es da genaue Prognosen aufzustellen. Mossadeghs säkulares-linkes Regime hätte vielleicht nur ganz kurz überlebt, ähnlich den Vorgängeregimen des Baathregimes in Bagdad. Oder es hätte es sich gut weiterentwickelt, was auch stark von der Einstellung des Westens und der UdSSR abgehangen hätte.
Man weiß es nicht.
Was man aber weiß, ist, dass die interne Entwicklung des nahen Ostens und des Irans immer wieder stark miteinbeeinfluß wurde von dem Westen. Probleme gibt es da natürlich aus der eigenen Verfassung und der eigenen Strukturen wegen, aber darum kann es nicht gehen. Das wäre der falsche Ansatz. Es geht nicht darum, dass Probleme aus einer best. sozialen Ordnung erwachsen. Das gilt für jeden. Auch für uns. Es kommt darauf an, wie selbstverantwortlich und wie autonom ohne externe Effekte und Einmischungen man sich denen widmen kann und hier hat man deutlich auf den Westen nunmal zu zeigen. Eigene eh schon viel zu geringe Problemlösungsfähigkeit wurde durch westliche Einmischung immer weiter zerstört, da man sich im Westen auch nur für die eigenen Interessen interessierte, die Stabilität dort unten wurde nur unter diesem Gesichtspunkt gesehen. Ein bißchen krass vielleicht, aber ich denke da an die Worte des Scheihs im US-Film Syriana. Ein bißchen hart siche rund etwas einseitig, aber in der Richtung durchaus zutreffend.

Und unterschätze nie die Folgen externer Interventionen und Einmisachungen, die können in eine eh schon bestehende Unordnung das Chaos bringen!

Zur Geschichte: Wenn die Mongolen und die Türkvölker (Timur war kein reiner ethnischer Mongole, sowas gab es um 1400 schon gart nicht mehr) heute derart über die Moslems herrschen würden, dann wären diese Erinerungen sicher eher im Gedächtnis. Nur nach gut 200 Jahren westlicher Interventionen, Kolonisationen und Einflußnahme wird sowas eben etwas vergessen. Relativ einfache Sache und leicht verständlich...Wink
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