07.09.2006, 21:35
Zitat:Shahab3 posteteAlso ich habe noch nicht allzu viele Verteidigungen im Irak organisiert, deshalb kann ich jetzt nicht mit allzu viel Fachwissen aufwarten. Was ich mir vorstellen könnte, ist dass die USArmy Artillerie in Grenznähe aufstellt, Verteidigungstellungen aushebt, verstärkt Panzerverbände in Grenznähe postiert und in der Kriegszeit eine Ausgangssperre zumindest im schiitischen Teil und im sunnitischen Dreieck anordnet.
Was werden sie denn an vorbereitenden Maßnahmen treffen? Eingraben im Sand, Grenzen verminen, Verteidigungsstellungen bauen, künstliche Seen, russische 3-Linien Taktik, ...bissel konkreter wäre nett. Was verstehst Du also konkret unter "vorbereitet sein"?
Nachdem die Grenze Iran/Irak bis auf dieses eine Sumpfgebiet da nicht allzu viel Deckung bietet, müssten größere iranische Verbände mit Bombardements aus der Luft rechnen (ich gehe dabei von einer Luftüberlegenheit der USA/NATO aus).
Zitat:Ja Moment. Ohne jetzt konkret zu wissen, von wo die Iraner ihre Raketen zu starten gedenken...Zum einen sagst Du, dass Du über die Zielgenauigkeit der Raketen nichts weisst, zum anderen bist du Dir "sicher", dass keine militärischen Ziele getroffen werden. (...)Das ich mir sicher bin, habe ich nicht gesagt. Aber zum einen kann ich mir es mir nicht vorstellen, dass eine Rakete wie Scud oder sein Derrivat Shahab 3/4, dass auf der deutschen V-2 basiert, in einem besiedeltem Gebiet eine Kaserne oder Flugplatz treffen kann. Die nordkoreanische Schwesterrakete der Shahab 3 hat eine Treffergenauigkeit von ca. 450 m. Von der Shahab 3 habe ich in einem anderen Forum ähnliches gehört. Von der Shahab 4 weiß ich es nicht. Das nachfolgende nordkoreanische System Hwasong6/Scud-C hat ne Ungenauigkeit von ca. 50 m, wahrscheinlich mehr.
Jetzt weiß ich nicht, welche Raketentechniker besser sind: N-Korea oder Iran, aber mit Landkarte und "Taschenrechner" triffste maximal Bagdad.
Die Raketenabwehrsysteme à la "Patriot dürfte auch mittlerweile ein wenig effektiver sein als anno 1990.
Zitat:Die Iraker haben mit ihren Steinzeit-Scuds der ersten Generation ohne Satellit, ohne Drohnen, ohne GPS, ohne Lasergyroskop, ohne lenkbaren IRV, ohne Feststoffantrieb, etc...sondern mit ner Landkarte und nem "Taschenrechner" mehrfach US-Lager getroffen. (...)Ähm also laut Wikipedia hat die Scud-Rakete im GK2 eine Trefferquote von 46:1 haben (eben der besagte Treffer einer US-Kaserne in Saudi-Arabien.
Darüber würde ich vielleicht mal nachdenken.
Ich denke, es war Glück bzw. statistische Wahrscheinlichkeit.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Scud">http://de.wikipedia.org/wiki/Scud</a><!-- m -->
Zitat:Neben dem verhältnismässig großen Raketenarsenal, verfügt der Iran auch über sehr gute Jagdbomber vom Typ F-4 und Su-24. Der verstärkte Einsatz der Luftwaffe gegen gegnerische Bodenziele, wird derzeit bei dem aktuellem Manöver intensiv geprobt und ist und war bisher immer Teil der anzuwendenden Doktrin. Diverse Missionen im ersten GK zeigen, dass die Iraner in der Lage sind komplizierte Missionen, tief in feindlichem Luftraum zu organisieren und erfolgreich zu fliegen.Mal ne Frage an dich, Shahab: Hat der Iran irgendwelche versteckten Flughäfen in den Bergen oder so, die eventuell vor Bombardements einigermaßen sicher wären? Dann könnte es eventuell zu Gegenschlägen auf US-Stellungen kommen.
Ansonsten ist es wahrscheinlich, dass analog zum GK2 die iranische Lufstreitmacht am Boden zerstört wird, bevor sie Bodentruppen angreifen kann.
Außerdem kann man den Luftraum doch relativ effektiv mit AWACS-Flugzeugen überwachen. Die amerkanischen Jäger sind auch doch auch glaube ich ein Stück besser, oder?
Zitat:Die Bedrohung der sich die US-Truppen in den Umliegenden Ländern (Irak, Golfstaaten, am kaspischen Meer und Afghanistan) stellen müssen, ist recht vielschichtig. "Überall" und stets adäquat vorbereitet können sie garnicht sein.Da hast du recht, aber irgendwie müssen die Iraner da auch hinkommen: Mit dem Flugzeug, Schiff, Auto oder Fuß. Flugzeug ist eben die Frage, ob sie die erste Luftangrifsswelle überstehen und ob sie dann nicht von der Air Force entdeckt werden. Schiffe sind prinzipiell auch leichte Ziele für Hubschrauber und Flugzeuge. Größere Fahrzeugverbände sind auch schlecht gegen Flugzeuge zu schützen. Zu Fuss dauert lange.
Zitat:Du glaubst also, dass die USA nur militärische Ziele treffen/bombardieren und die Iraner aufgrund von grundlegender Unfähigkeit von Material und Personal nur zivile Einrichtungen. Also irakische Hausfrauen und afghanische Kinder treffen, aber "mit Sicherheit" keine US-Soldaten und deren militärische Einrichtungen und Versorgungslinien. Und da die Welt die USA gegen die verrücktgewordene "Atommacht Iran" sowieso im Recht sieht, ist die Medienschlacht schon so gut wie gewonnen.Ich sage nicht, dass die Iraner unfähig sind, sondern, dass ihr Material nicht dazu geeignet ist, um zivile Opfer zu vermeiden. Dass die US/NATO-Luftangriffe auch unschuldige Leute töten werden, ist sehr wahrscheinlich. Aber prinzipiell sind die US-Waffen um Welten genauer.
Zitat:Führ das mal bitte näher aus. Wo befinden sich welche Schiffseinheiten der USA und der Iraner und welche Aktionen werden in Deinem Szenario genau unternommen? Vielleicht beziehst Du bei der Sabotage der Öl und Gaslieferungen aus dem Golf, sowie den wichtigen Nachschubgütern der USA in den Golf auch noch zusätzlich landgestützte Systeme mit ein?! Also ASMs & Artillerie.Also Anti-Schiffs-Raketen und Artillerie habe ich ehrlich gesagt nicht mit einbezogen.
Allerdings werden die Öltanker nicht vor der iranischen Küste rumdümpeln. Ohne Aufklärung und Radar werden die C-802 nicht allzu viel treffen.
Die US-Navy wird sich so postieren, dass sie alles beschießen, kann was die iranischen Häfen verlässt. Die iranischen Einheiten sind im Hafen (wenn nicht werden sie mit U-Booten und Raketen versenkt) und sind da den Luftangriffen ausgesetzt.
Im übrigen: Lässt sich der US-Nachschub nicht über die Türkei regeln?
Wenn man die Pipeline zwischen dem Süd-Libanon und Kuwait (die UNIFIL steht da schon ganz gut ) ausbaut und die zwischen Bahrain und Yanbu al Bahr (saudi-arabische Westküste), kann man die Öltransporte nach Westen durch Hormus teilsweise überflüssig machen.
Hormuz wird schwierig zu handhaben. Ich glaube dass, die USA zur Bewachung des Golfes nochmal eine Trägergruppe oder ne ganze Flotte hinschicken werden, die 6. US-Flotte aus dem Mittelmeer beispielsweise. Hier könnten auch die NATO-Verbündeten (soweit sie sich dem Überfall anschließen) Unterstützung schicken, in Form von Luftabwehr-Fregatten, Anti-Schiffsfregatten, Minensuchbooten und Hubschrauberträgern. Die Taktik der NATO würde hier ganz nach Clinton-Doktrin mit völliger Übermacht ohne offensiven Bodenkontakt agieren.
Zitat:(...) Im Irak gehts richtig rund, wenn die schiitischen Milizen mit den AT-Waffen versorgt werden, über die Hizballah verfügt. Aber auch so, wäre ein Bürgerkrieg oder ein großflächiger Aufstand der Schiiten ein schwer beherschbares Problem.Wie die Koaltionstruppen dann den Süd-Irak in den Griff bekommen sollen, weiß ich nicht. Ich glaube Ausgangssperre und Verhängung des Kriegszustandes wird ihnen da nicht viel helfen... Allerdings weiß ich nicht wie groß die Soldarität unter den Schiiten ist. Der Libanon-Krieg hatte auch keinen Flächenbrand zur Folge: Es gab ein paar zusammenstöße zwischen der al-Mahdi von Sadr und US-Truppen.
(...)
Ansonsten dürften die Iraner wohl auf ihre alten Connections bei einigen Warlords nutzen, einzelne Leute für Aktionen bezahlen oder eigene Leute an der kaum kontrollierbaren Grenze einsickern lassen.
Mit den Warlords weiß ich nicht, ob sie das aktuell einträgliche Geschäft gegen das Wohlwollen Teherans, das nach dem Krieg deutlich geschwächt sein wird! sowie einmalige Zahlunge -allerdings auch Ärger mit der NATO- tauschen werden.
Oder glaubst du dass die Warlords den Iran als alliierten sehen, der so entlastet werden muss?