03.09.2006, 15:41
Zitat:Einmal mehr berichten regionale und internationale Medien über ein schweres Seegefecht zwischen der Sri Lanka Navy (SLN) und Tamilenrebellen.Quelle: MarineForum
Auslöser der „Seeschlacht vor Point Pedro“ im äußersten Norden Sri Lankas war eine Offensive der Sri Lanka Army, mit der man den Artilleriebeschuss des strategisch wichtigen Hafens (und Marinestützpunktes) Trincomalee durch Rebellen der Tamil Tiger (LTTE) stoppen und diese von Versorgungsrouten abschneiden wollte. Dazu war die Einnahme des von Rebellen besetzten Ortes Sampur geplant. In diese Operation war seeseitig auch die SLN eingebunden.
Am Freitag (1. Sep) Abend entdeckte ein SLN-Verband mehrerer Schnellboote vom Typ DABUR vor der Küste bei Point Pedro eine „Ansammlung“ von etwa 20 verdächtigen Booten. Bei Annäherung zur Identifizierung eröffneten diese plötzlich das Feuer und griffen die Marineeinheiten an. Es entwickelte sich ein Gefecht, das bis zum frühen Morgen (04:00 Uhr) des 2. September andauerte.
Zum Ausgang der „Seeschlacht“ liegen unterschiedliche Darstellungen vor. Das Verteidigungsministerium behauptet, zwölf LTTE-Boote (darunter fünf Selbstmord-Sprengboote) versenkt und 75 Rebellen getötet zu haben. Zwei eigene DVORAS seien leicht beschädigt, einige Soldaten leicht verletzt worden. Die LTTE spricht dagegen auf ihrer Internetseite von zwei versenkten und einer schwer beschädigten DVORA. Das beschädigte Boot habe in den Hafen von Kankasanthurai (KKS) geschleppt werden können. Etwa 30 Marinesoldaten würden vermisst. Die SLN habe bei Tagesanbruch mit Flugzeugen und Hubschraubern eine groß angelegte SAR-Operation vor Point Pedro begonnen und weitere Einheiten in das Seegebiet beordert.
Man kann wohl davon ausgehen, dass die offizielle Darstellung des Verteidigungsministeriums den Ausgang des Gefechts noch beschönigt (zumindest bis abschließende, eindeutig belegbare Fakten bekannt sind) und die Tamilen ihren Erfolg überzeichnen. Dass die LTTE vor Point Pedro auch Einheiten der SLN versenkt haben, ist durchaus wahrscheinlich. Allein in diesem Jahrgingen bei diversen Gefechten mit Rebellen und Überfällen der LTTE bereits mindestens drei DVORA verloren.
Seit 1986 hat Sri Lanka in Israel (Hersteller: Israel Aircraft Industries) insgesamt zwölf DVORA in verschiedenen Varianten beschafft, zuletzt zwischen 1997 und 1999 fünf Fahrzeuge vom Typ SUPER DVORA-II.
Die wendigen, bis zu 50kn schnellen Aluminium-Boote sind bevorzugtes Einsatzmittel bei Operationen in den flachen Gewässern um die Jaffna Halbinsel im Norden Sri Lankas, wo die LTTE ihre Hochburg haben. So finden sich die DVORA im Kampf gegen die Rebellen denn auch immer an vorderster Front - mit entsprechender Folgen.
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