02.09.2006, 16:35
Die Warlords würde in der derzeiten noch als Heil und weniger als Übel erachten. Das mag konfus klingen, aber die ganze Situation ist etwas vertrackt und zweschneidig. Solange man die Warlords bezahlt und in Ruhe ihren Geschöften nachgehen lässt, hat man noch eine verhältnismässige Ruhe und das Problem beschränkt sich auf die Taliban alleine.
Zitat:Wir könnten die Aufgaben der Bundeswehr ja unserem NATO-Partner Türkei übertragen, die Türken haben zu den Usbeken im Norden doch eh einen besseren Draht als wir ...Davon würde ich eher die Finger lassen, wenn es darum den derzeitigen relativen Frieden innerhalb der afghanischen Gruppierung zu erhalten. Zuersteinmal ist das türkisch-usbekische Verhältnis seit Jahren ziemlich durchwachsen und regelmässigen diplomatischen Verstimmungen geprägt. Ausserdem hat man den Türken früher Kontakte zu General Dostum nachgesagt, der wohl als einer der brutalsten und kriminellsten Warlords in Afghanistan betrachtet werden kann. Würde die Türkei im Norden eine starke Rolle übernehmen, würde das den Pashtunen mit Sicherheit überhaupt nicht gefallen. Dann hätten wir neben dem relativ harmlosen Talibanproblem, evtl ein wiederaufflammen alter Konflikte, die das Land im schlimsten Falle wieder an den Rand eines Bürgerkrieges bringen könnte. Da muss man schon sehr genau aufpassen, an welchem Schräubchen man wie dreht. Und diesbezüglich würde ich das derzeitige beschränkte Engagement der Türken schon als beachtliches Wagnis ansehen.