10.08.2006, 19:48
Zitat:Definitiv, siehe dazu einen vorangegangenen Beitrag von mir in diesem Thread. In Somalia dürfte kaum noch schweres Kriegsgerät vorhanden sein, so wurden etwa die letzten MiG-21 der somalischen Luftwaffe vor einigen Jahren völlig desolat bei Hargeisa vorgefunden. Äthiopien verfügt dagegen über viel schweres Gerät und eine der wohl fähigsten Luftwaffen in Afrika. Der letzte Krieg gegen Eritrea dürfte zudem auch für einen ausreichenden Erfahrungsschatz bei den äthiopischen Streitkräften geführt haben.Das wenige schwere Gerät, das Äthopien hat, ist uralt und bei afrikanischen Wartungsgewohnheiten ist das heute bestenfalls Altmetall. "Eine der fähigsten Luftwaffen in Afrika" ist von der Aussagekraft her nicht nur relativ gehaltlos angesichts der limitierten Verbreitung von Luftstreitkräften in Afrika überhaupt, es ist auch inhaltlich unhaltbar und der Krieg gegen Eritrea war in der Hinsicht beispielhaft: eine geringe Handvoll Maschinen, allesamt durch Sukhoi nur für diesen Krieg zur Verfügung gestellt und überwiegend von Werkspiloten und Ex-Piloten der russischen/sowjetischen Luftwaffe geflogen, das macht noch lange keine "fähige" Luftwaffe. Allein die Tatsache, dass das viel kleinere und militärisch nicht bessergestellte Eritrea bis heute für Äthiopien eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt, spricht für sich.
Äthiopien besitzt keinerlei Kapazitäten, längere Zeit in Somalia militärisch tätig zu sein. Sein weniges vielleicht einsatzbereites schweres Gerät taugt nur als Zielscheibe für leicht verfügbare, billige und idiotensicher anwendbare tragbare AT-Waffen. Woran es Äthiopien wie vielen afrikanischen Staaten aber am meisten fehlt, ist ein wirklich kompetenter Einsatz dessen, was sie haben, Stichwort C3I. Damit ist auch ihr verfügbares Gerät entwertet.
Selbst tatsächlich bessergestellte Streitkräfte wie etwa Nigeria haben sich in der Vergangenheit unfähig gezeigt, ohne westliche Hilfe gegen ausländische Guerilla-Bewegungen wirkungsvoll vorzugehen, siehe Sierra Leone.