08.08.2006, 12:05
Zitat:Die ISraelis sind immer die Ersten, wenn es um Diskriminierung von Juden und Entschädigungszahlungen aus Deutschland geht. Aber vor der eigenen Haustür, werden soe plötzlich so furchtbar taub auf beiden Ohren.Das sind doch auch diese alten Phrasen. Die bösen Juden wollen unser Geld und kontrollieren alles und wollen uns auf ewig Entschädigungen mit der "Moralkeule" Holocaust abluchsen. Und dabei hat endlich der weltoffene und friedliebende Präsident des Iran herausgefunden, dass es den Holocaust so ja auch noch nicht einmal gegeben hat...
Erich schrieb:
Zitat:...weil dadurch den Vertriebenen durch massive Eingliederungshilfen (man schimpft hier immer noch auf die Flüchtlinge - und die Sudetendeutschen sind nach Altbayern, Franken und Schwaben Bayerns neuer Volksstamm) die Eingliederung und der Neuanfang enorm erleichtert wurde.Das wäre auch so ein Punkt: Die deutschen Vertriebenen wurden i. d. T. unterstützt, während den arabischen Staaten, die eh untereinander zerstritten sind, das Schicksal der Palästinenser recht egal war. Hat man zwar ab und an mal einen Krieg gegen dieses "zionistische Gebilde" geführt, aber es ging mehr um das Zerstören des Judenstaates als um die Hilfe für irgendwelche Palästinenser, die vertrieben wurden. Quasi waren es auch die arabischen Staaten, die die Lage der Palästinenser verschärft haben durch ihre Kriegspolitik. 1967 schickten sich Syrien und Ägypten an, die Juden zu zerschlagen, liefen aber in einen verheerenden Präventivschlag und verloren nicht nur den Rest von Jerusalem, sondern auch noch den Sinai und diverse syrische Gebiete. Eine Lösung der Palästinenser-Frage rückte erstmals in weite Ferne. Die arabische Seite hatte auch gar kein Interesse daran, weil man sich lieber an Israel rieb. Erst mit spektakulären Überfällen und Flugzeugentführungen schoss sich die PLO wieder in die Öffentlichkeit. Und die PLO war darüber hinaus bei ihren arabischen Brüdern alles andere als beliebt.
Und es ist auch kein Ruhmesblatt für die Herren Araber, dass die Masse der Hilfsgelder zum Aufbau der Infrastruktur in den Palästinensergebieten in den letzten 20 Jahren aus EU-Kassen kommt. Wenn diesen Herrschaften wirklich was an einer friedlichen Entwicklung in Palästina und an einer gut funktionierenden Infrastruktur in den Palästinensergebieten liegen würde, dann würden sie nicht die radikalen Gruppen hochzüchten und ausrüsten, sondern sie würden die zivilie Entwicklung fördern. Aber das tun sie kaum.
Sie schieben insofern die Palästinenser vor und zeigen auf die bösen Unterdrücker in Israel, halten aber gleichzeitig a) die radikalen Gruppen durch gezielte Förderung am Leben und b) helfen beim Aufbau der Infrastruktur in den Palästinensergebieten herzlich wenig - bzw. im Vgl. mit dem bösen "Westen" (EU) wenig - , weil sich eben aus einer brodelnden und unzufriedenen Masse viel leichter Terroristen und Selbstmordattentäter rekrutieren lassen.
Die Palästinenser sind den derzeitigen Führern im Iran oder Syrien ziemlich egal. Sie sind nur ein praktisches Mittel zum Zweck, um gegen Israel aktiv sein zu können. Und sie sind auch nicht an einer Besserung der Lage in den Palästinensergebieten interessiert, weil am Ende - wenn die Palästinenser glücklich wären - könnte man vor Ort gar keine Kämpfer mehr gegen Israel rekrutieren. Wäre ja furchtbar, wenn es den Palästinensern gut gehen würde, sie keine Attentate mehr ausführen würden und die Israelis den Frust nicht durch ihre Gegenschläge schüren würden. Am Ende schließen die "da unten" gar Friede. Wäre ja furchtbar für die iranische und syrische Politik...
Schneemann.