United Nations
Zitat:Shahab3 postete
Also wieso die Aufregung über diesen vermeintlich "schlimmen, linkspopulistischen" Kommentar? Wink
Nicht weil er schlimm ist, sondern weil er einfach falsch ist. Der Autor bringt irgendwelche Kriege, die im Namen der UNO geführt wurden, in Zusammenhang mit der Geopolitik der Vereinigten Staaten. Daraus schließt der Autor, dass die UNO bloß ein Geschöpf der USA ist. Diesen Schluss halten die meisten im Forum für nicht zulässig.



Zitat:Korea war ein Stellvertreterkrieg (teilweise sogar direkter Natur) Chinas, der Sowjets gegen die USA. Und hier ging es durchaus in der Nachkiegswelt und der Blockbildung um Geostrategie. Oder glaubst Du etwa die Amerikaner verheizen ihre Soldaten wegen den schönen Mandelaugen der Südkoreanerinnen? So aus Mitgefühl? Ne, so funktioniert Weltpolitik (leider) nicht.

Der Ausschluss/Boykott Chinas und der Sowjets im Sicherheitsrat, ermöglichte den USA natürlich eine Abstimmung für eine wohlgemerkt nachträgliche UN-Legitimation. Ich denke mehr wollte der Autor damit auch nicht ausdrücken.
Welche der beteiligten Seiten (die Kommunisten, oder die Kapitalisten) für die richtige Sache gekämpft haben, will ich hier nicht beurteilen. Darum gehts auch garnicht.
Der Autor impliziert, dass die Verteidigung Südkoreas eine schlechte Sache war, und als wäre Korea ein Opfer der Außenpolitik der USA und deren Gehilfe UNO.
Was ich sagen wollte, dass es im Interesse (Süd-)Koreas war, dass die UNO-Truppen unter US-Führung eingegriffen hatten, also keinesfalls von "Machtpolitik" gesprochen werden kann.
Welche Motive die USA damals hatten ist uns nicht bekannt, wir können ihnen heute alles mögliche unterstellen. Tatsache (und da werden mir 99,9% aller Südkoreaner zustimmen), dass es eine gute Sache war, dass die UNO eingegriffen hat.


Zitat:hmm..vielleicht verbindest Du falsche Vorstellungen mit dem Begriff "imperialistisch"?! Hier mal eine Definition aus Wiki:

[i]Unter Imperialismus (von lat. imperare „herrschen“; imperium „Herrschaftsgebiet“; z.B. Imperium Romanum)
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus">http://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus</a><!-- m -->

Dass es immer "die bösen Linken" sein müssen, die dieses schlimme Wort benutzen, erscheint mir schwer nachvollziehbar. Es gab auch genug Staaten des Ostblocks und der ehemaligen UDSSR, die sich zum Beispiel dem sowjetischen Imperialismus ausgesetzt sahen. Die Tibeter leiden unter Chinesischem Imperialismus. Der Bergiff ist somit nicht auf die USA alleine gemünzt.
Also das war jetzt irgendwie überhaupt nicht auf meine Aussage bezogen, kann das sein?
Im Text sagt der Autor, dass der Eingriff in den Bürgerkrieg auf dem Balken ein "imperialistischer Zuschnitt" war. Darauf habe ich mich bezogen.
Schau:
Zitat:Ob die Irak-Kriege, der Überfall auf Jugoslawien, ob die imperialistische Zurichtung der Balkan-Staaten.
Wieso bezeichnet er diese Intervention als imperialistisch? Entweder er ist Serbe (was er nicht ist) oder er ist generell dagegen wenn kriegerische Eingriffe von außen. Nachdem er in den Beispielen Irak II und Korea verschweigt, dass da US-Gegner (jaja ich weiß dass Saddam von den USA unterstützt wurde, er war hier aber Anti-USA) die Agressoren waren, findet er es also nur schlecht, wenn die USA intervenieren. Das lässt den Schluss zu, dass er (extrem) links ist.

Der Terminus "imperialistisch" zur Kennzeichnung der US-Außenpolitik wird außerdem v.a. aus dem Lager der Linksradikalen verwendet.

Letztendlich kann man jede humanitäre Aktion, jeden Hilfseinsatz und jede Verteidigung als "imperialistisch" darstellen.

Zitat:Nun..ich kann zwar nicht bestätigen, dass dem immer so ist.
Schön. Gegenbeispiel bitte. Die Aussage so ist ein bisschen dünn.

Zitat:Aber das ist das Recht der Staaten mit Vetorecht und es ist auch der Sinn der UN / des Sicherheitsrates über "geostrategische Sachen" so zu entscheiden, so dass ein möglichst breiter Konsens vorherrscht. Übrigens sind die USA vermutlich die unangefochtenen Rekordhalter im Einlegen von Vetos. ..Nur als Randnotiz.
Das es das Recht der 5 Vetomächte ist, diese einzustetzen ist uns allen klar. Ob es sinnvoll ist, das ist eine andere Frage. Frag mal einen Dorfbewohner in Darfur, was er davon hält, dass da irgendwelche Staaten Vetorecht haben. Das mit dem "breiten Konsens" klingt sehr euphemistisch ausgedrückt. Im Endeffekt ist der Sicherrat ein Blockaderat. Schlimmer als der Bundesrat.

Zitat:Zudem geht doch die ganze Diskussion hier an den Kernaussagen der Autors vorbei. Es geht eigentlich darum, dass die UN oder die "Internationale Gemeinschaft" (die auch mal aus Ozeaninen, Mikronesien und der Mongolei bestehen kann) gern zur Legitimation von US-Interessenspolitik benutzt werden, um eben vorzugeben im Interesse der Weltgemeinschaft zu handeln.
Wenn der Autor ein Beispiel geben würde, dass nicht völlig daneben ist, dann wäre es ja vielleicht Wert darüber nachzudenken.
Vielleicht kannst du mir ja stattdessen ein Beispiel geben, bei dem 1) die UN eine AKtion der USA unterstützt, 2) diese nicht im Interesse der Weltgemeinschaft ist und 3) diese ein geostrategische Interesse der USA durchsetzt.
Der Autor kann es jedenfalls nicht.

Zitat:Jetzt erklär mir doch bitte jemand glaubhaft, dass er es für unverschämt hält, den USA solch achso boshafte Strategien unterstellen zu wollen?! Rolleyes
Es ist legitim. Sie haben die nötige Medien-, Wirtschafts- und politische Macht dazu und sie tun es. Da würde mir auch nicht ein einziger Politiker der US-Administration widersprechen wollen.
Sicher betreiben die USA Geopolitik, manchmal sogar am Rande der Legitimität, allerdings nicht unter dem Deckmantel der UN.
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