Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
#9
Ein hochinteressantes Beispiel ist Tschetschenien:

In Tschetschenien machten und machen die Russen so gut wie alles falsch was man nur falsch machen kann:

Sie führten Krieg ohne jeden Plan, während ganze Städte wegen einer Handvoll Feinde mit unvorstellbarem Waffeneinsatz zerschmettert wurden, schickte man in riesige Gebirgswälder voller Feinde nur ein paar wenige Kompanien ohne Nachschub.

Die Russische Soldateska ist eine einzige Landplage, die vor allem die Zivilbevölkerung terrorisiert, planlose Morde waren und sind an der Tagesordnung.

Noch darüber hinaus sind die russischen Offiziere korrupt, verkaufen Nachschub und Waffen an die Feinde und diese können jeden Checkpoint nach belieben gegen geringe Bestechungssummen passieren.

Das geht so weit, daß die Feinde Drogen für die Russen beschaffen und es geht so weit, daß Offiziere einige der Soldaten zum Umbringen gegen Geld an die Feinde auslieferten.

Trotzdem setzt sich Rußland Stück für Stück durch, der Feind erlahmt in den letzten zwei Jahren zunehmend. Das liegt einerseits an der enormen Gewalt und Rücksichtslosigkeit der Russen, in Tschetschenien ist ca die Hälfte der dort lebenden Männer inzwischen getötet worden. Aber noch darüber hinaus:

Ohne russisches Zutun ist zudem eine Bewegung von Gegen-Rebellen erstanden, die in Gestalt des Clan von Kadyrow zunehmend die Kontrolle über Tschetschenien erlangt.

Obwohl der Krieg dort noch einige Zeit nicht zu Ende ist, ist der russische Sieg absehbar, wenn auch ohne wirkliche Leistung der Russen. Kadyrow wird Tschetschenien in den Griff kriegen, und die Rebellen weichen schon jetzt immer mehr auf Nachbargebiete aus, was aber aus Rassen- und Volksfeindschaften dort nur schwer möglich ist.

Die Russen praktizieren dort also bei aller Planlosigkeit die römische Lösung der Zermürbung des Gegners. Das es überhaupt noch einen Feind gibt ist allein der eigenen Korruption geschuldet, viele Russische Offiziere vor Ort lassen den Gegner immer wieder absichtlich entkommen und greifen ihm auch sonst unter die Arme, die Geschäfte laufen einfach zu gut.

Das der Krieg noch nicht zu Ende ist liegt in Tschetschenien vor allem daran, daß zu viele dort daran Millionen und Abermillionen Dollar verdienen, so werden z.b. die durchaus großen Entwicklungs- und Hifsgelder die der Russische Staat dorthin zahlt (eigentlich ja eine gute politische Maßnahme) fast restlos veruntreut und die Waffen und der Munnachschub für die Rebellen kommen fast ausschließlich von den russischen Streitkräften wo sie einfach gekauft werden.

Dennoch ein Negativbeispiel sondergleichen, weil hier durch die genannten Fehler die Verluste und das Leid für die Zivilbevölkerung viel zu groß geworden sind. Die Massen von Tschetschenen die die Russen inzwischen dabei getötet haben, haben wegen dieser Fehler deren zwei wichtigste Korruption und Planlosigkeit sind die Ausmaße eines Völkermordes angenommen.
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[Kein Betreff] - von Holger - 23.01.2004, 11:13

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