13.07.2006, 10:26
Die Strategie ist eine doppelte und irgendwie redundante. Zum einen will man den Libanon quasi zwingen, etwas gegen die Hisbollah zu tun, zum anderen tut man es jetzt selbst. Der Tenor der israelischen Regierung war, dass man weitere Angriffe von der israelisch-libanesischen Grenze nicht zulassen wird. Die Hisbollah hatte zuvor angegeben, insgesamt 70 Raketen nach Israel abgefeuert und zuvor unerreichte Ziele getroffen zu haben. Was da dran ist, kann ich nicht sagen (die Infos kommen von hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://lebanesebloggers.blogspot.com/">http://lebanesebloggers.blogspot.com/</a><!-- m --> ).
Zitat:Angriffe gegen den Südlibanon und Hizbullah-Stellungen sind vollkommen nachvollziehbar, aber wieso wird jetzt national-libanesische Infrastruktur zerstört?Weil es keine saubere Trennung zwischen Hisbollah-Gegend und "national-libanesischem" Territorium gibt. Die Hisbollah bezieht ihre Stärke nun mal aus dem libanesischen Staat und operiert nicht abgetrennt Eben politische Partei und Terrororganisation gleichermaßen. Wieviel Einfluss die Hisbollah im Libanon wirklich hat, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ihr Einfluss auf das schiitische Lager ist zumindest erheblich, und das bei weitem nicht nur im Südlibanon. Die Israelis nehmen das scheinbar so wahr, dass der Einfluss der Hisbollah im Libanon weiter reicht als nur über ein paar Kilometer an der Grenze. Einfach mit der Bombardierung von Grenzstellungen fortzufahren, hieße, weiter die Auswüchse zu bekämpfen. Insofern auch die libanesische Regierung als Adressat der israelischen Drohungen und Verlautbarungen. Wieviel Einfluss oder gar Kontrolle man in Beirut tatsächlich hat, ist freilich dahingestellt.