05.07.2006, 14:03
Zitat:Aber wer tut das schon wenn man auch rumsitzen kann und das zelebrierte Unvermögen beim nächsten Auftrag rückwirkend subventioniert bekommt.Moment, reden wir hier von der gleichen deutschen Rüstungsindustrie?! Welches zelebrierte Unvermögen hast du denn vor Augen? Und vor allem welche Aufträge, über die rückwirkend subventioniert wird? Man richte die Augen über den Atlantik, um zu sehen, wo das tatsächlich so läuft. Die deutsche Industrie ist inzwischen für jeden Auftrag aus dem Ausland dankbar, ganz einfach deswegen, weil keine deutschen Aufträge mit großer Stückzahl mehr hereinkommen. Man ist schon froh, wenn man überhaupt mal eine Order für den heimischen Markt bekommt, damit der Kunde im Ausland sich nicht denkt "Das soll ich kaufen? Die Bundeswehr will es ja anscheinend auch nicht."
Zitat:Das tolle Holzmodell des Puma hat ganz sicher hunderte von Millionen verschlungen und die Powerpointpräsentation für die Miltärs sicher nochmal so viel und das virtuelle Modell, in der grafischen Qualität eines bekannten 90ziger Jahre Ego-Shooters, auch noch mal.Ich rede nicht vom Holzmodell für den Puma. Ich rede vom Leopard 2A5 und A6, für den die Industrie weitestgehend eigenständig Komponenten entwickelt und bezahlt hat, die nun bei den Spaniern, Griechen oder Schweden zu finden sind, nicht aber bei der BW. Ich rede von MEKO, wo die deutsche Bundesmarine davon profitiert hat, dass sich die Marinewerften nicht faul auf den Arsch gesetzt haben, sondern ihre Gewinne (wohlgemerkt!) aus Auslandsverkäufen in die Weiterentwicklung der Komponenten gesteckt haben, die nun auch bei F-123 und F-124 zu finden sind. Ich rede von einer U-Boot-Industrie, die seit drei Jahrzehnten keinen einheimischen Auftrag mehr erhalten und ihre Technologiekompetenz durch Auslandsverkäufe aufrechterhalten hat, nur um dann für die Bundesmarine U-212A zu bauen, natürlich mit diesem Wissen (Das staatliche Sponsoring dazu beschränkte sich auf eine low-level-Förderung über zehn Jahre und das durch die Scheckbuchdiplomatie geborene Dolphin-Projekt). Weiter gehts zum gescholtenen EF, wo die Firmen derzeit praktisch im Alleingang TVC und AESA entwickelt und getestet haben, mit wie gesagt marginalen staatlichen Beteiligungen. Das sind handfeste Technologien und Vorführsysteme, die mit deiner Holzattrappe nichts gemeinsam haben.