24.06.2006, 16:39
Naja,
Musharaf führt zwar Krieg gegen den Terror - nachdem er 2001 mehr oder minder mit Druck dazu bewegt worden ist - , aber hat wahrlich im eigenen Land alle Hände voll zu tun, um die pakistanischen Radikalen unter Kontrolle halten zu können. Auf ihn [Musharaf] selbst wurden ja bereits mehrere Anschläge verübt. In manchen Stadtteilen Islamabads würde ich auch als westlich aussehender Mensch nicht herumlaufen. Diverse Entführungen auch in Pakistan sprechen da ihre eigene Sprache.
Und die Bilder, die wir hier sehen, d. h. also Sicherheitskräfte, die mit langen Holzlatten Demonstrationen von Islamisten zerschlagen und die Verhaftung von Terroristen unter starker Polizeipräsenz, sind nicht richtig aussagekräftig. Pakistan ist ein Hort des radikalen Islamismus. Die zahllosen Koranschulen, wo bereits zu Sowjetzeiten Mudschahids und Taliban ("Talib" heißt ja eigentlich "Koranschüler") im Namen des Propheten zur Radikalität und Gewalt gegen die "Ungläubigen" (damals waren dies die Russen, heute sind es die Amerikaner, bzw. die Koalitionstruppen) erzogen worden sind, gibt es heute auch noch. Übrigens mehr denn je. Und aus diesen Schulen rekrutieren sich heute verstärkt die Terroristen und Dschihadisten für die Kämpfe im Irak und besonders in Afghanistan.
Abgesehen davon werden die "Grenzen" zu Afghanistan (mal ehrlich: Sowas wie eine durchgehend existierende Grenze, d. h. also mit Grenzanlagen und Zollstationen im westlichen Sinne, gibt es doch zwischen Afghanistan und Pakistan an vielen Orten gar nicht) kaum deckend überwacht. Viele pakistanische Grenzprovinzen sind 'No-Go-Areas' selbst für pakistanisches Militär. Wie viele Al-Qaida-Leute sich alleine in diesen Grenzregionen verstecken, kann nur geschätzt werden. Mancher westliche Geheimdienst nimmt sogar an, dass Bin Laden höchstselbst dort sitzt.
Insofern: Der "menschliche Nachschub" der Taliban stammt meistens immer noch aus Pakistan und wandert über die löcherige Grenze ohne Probleme nach Afghanistan ein. Und: Eine Schließung dieser Grenze in unserem deutsch-europäischen Verständnis ist mit den derzeitigen Maßnahmen der pakistanischen Führung, bei allen Anstrengungen, nicht zu erreichen.
Schneemann.
Musharaf führt zwar Krieg gegen den Terror - nachdem er 2001 mehr oder minder mit Druck dazu bewegt worden ist - , aber hat wahrlich im eigenen Land alle Hände voll zu tun, um die pakistanischen Radikalen unter Kontrolle halten zu können. Auf ihn [Musharaf] selbst wurden ja bereits mehrere Anschläge verübt. In manchen Stadtteilen Islamabads würde ich auch als westlich aussehender Mensch nicht herumlaufen. Diverse Entführungen auch in Pakistan sprechen da ihre eigene Sprache.
Und die Bilder, die wir hier sehen, d. h. also Sicherheitskräfte, die mit langen Holzlatten Demonstrationen von Islamisten zerschlagen und die Verhaftung von Terroristen unter starker Polizeipräsenz, sind nicht richtig aussagekräftig. Pakistan ist ein Hort des radikalen Islamismus. Die zahllosen Koranschulen, wo bereits zu Sowjetzeiten Mudschahids und Taliban ("Talib" heißt ja eigentlich "Koranschüler") im Namen des Propheten zur Radikalität und Gewalt gegen die "Ungläubigen" (damals waren dies die Russen, heute sind es die Amerikaner, bzw. die Koalitionstruppen) erzogen worden sind, gibt es heute auch noch. Übrigens mehr denn je. Und aus diesen Schulen rekrutieren sich heute verstärkt die Terroristen und Dschihadisten für die Kämpfe im Irak und besonders in Afghanistan.
Abgesehen davon werden die "Grenzen" zu Afghanistan (mal ehrlich: Sowas wie eine durchgehend existierende Grenze, d. h. also mit Grenzanlagen und Zollstationen im westlichen Sinne, gibt es doch zwischen Afghanistan und Pakistan an vielen Orten gar nicht) kaum deckend überwacht. Viele pakistanische Grenzprovinzen sind 'No-Go-Areas' selbst für pakistanisches Militär. Wie viele Al-Qaida-Leute sich alleine in diesen Grenzregionen verstecken, kann nur geschätzt werden. Mancher westliche Geheimdienst nimmt sogar an, dass Bin Laden höchstselbst dort sitzt.
Insofern: Der "menschliche Nachschub" der Taliban stammt meistens immer noch aus Pakistan und wandert über die löcherige Grenze ohne Probleme nach Afghanistan ein. Und: Eine Schließung dieser Grenze in unserem deutsch-europäischen Verständnis ist mit den derzeitigen Maßnahmen der pakistanischen Führung, bei allen Anstrengungen, nicht zu erreichen.
Schneemann.