Israel-Palästina
@ Tnnccat

Zitat:Es ging hier aber nie um einen Befreiungskampf des Westjordanland,
sondern immer um das ganze ehemalige Mandatsgebiet.
Diese Politik wurde auch schon bereits vor 1948 von
arabischer Seite verfolgt.
Sagt wer, die israelische Propaganda?? Ist ja nett, dass du mit Konfliktwahrnehmungen aus den 50er Jahren hier arbeitest, aber die Welt dreht sich weiter und wenn dies die Hardliner in Israel nicht merken, ist dies sicher nicht gut.
Man muss daher sicher nicht auf die teilweise übertriebene Opferstilisierung der Palästinenser hereinfallen, aber genauso verfehlt ist es, die israelische Propaganda und Perzeption für bare Münze zu nehmen. Es gibt sicher bei der Hamas noch die mehrheitliche Meinung, dass man alles für sich beansprucht, auch wenn ich ehrlich bezweifle, dass diese noch formal festgeschriebene Programmierung auch real noch mehrheitsfähig ist in der Hamas. Und die Fatah, wohl aber auch die Mehrheit der Palästinenser sehen eine Zweitstaatenlösung als die Lösung an. Daher geht es primär eben schon um die Befreiung der arabischen Gebiete, in denen die Araber die Mehrheit stellen, da die Anerkennung Israels von der Mehrheit der Palästinenser schon getragen wird und bei einem zukünftigen Rückzug der Israelis sicher erst recht anerkannt werden würde.

Zitat:Was hat das denn mit der Westbank zu tun?
(Der See Genezareth ist nicht in der Westbank.)
Hier ging es um die wahren Hintergründe für die Okkupation: Wasser und Verfügung darüber, billiges Land für Israelis usw...

Zitat:Wann soll der in Israel gewesen sein?
Und wenn Du von "Entwicklungs- und Moderationspotenzial" redest,
zählen die Taliban & Co dann acuh dazu? Und wozu bracht der
heutige Libanon die Hisb'allah?
Diese Info hab ich einer Sonderbeilage der englischen Guardian entnommen. Muss mal gucken, ob die noch bei mir herumliegt.
Desweiteren ist es völlig verfehlt und undifferenziert, Gruppierungen wie Hamas, Hizbullah oder auch die Muslimbrüderschaft mit den Taliban oder al Quaida in einen Topf zu schmeißen. Die ersteren sind in einem spezifischen politischen Umfeld eingebunden, das genügend starke gesellschaftliche Einflüße auf diese Organisationen ausüben kann: Der Libanon, Palästina und Ägypten sind nicht Afghanistan. Und im Libanon ist die Hizbullah eine veritable Vertretung des schiitischen Südens, eingebunden in das soziale und politische Leben dieser ethnisch-religiösen Sektion des Libanon.

Zitat:Worum sollten sie die Siedlungen auch aufgeben? Nur weil sie das Gebiet im 1948/49 nicht halten/erobern konnten? Warum wird der Status-Quo von 1948/49 anerkannt und nicht der von 1967+? Wo bleibt da die Logik?
Haha. Du bist ja lustig. Ich hoffe, dass diese Fragen nicht ernst gemeint waren. Ansonsten...
Es ist weder sinnvoll noch irgendwie intelligent, wegen 250.000 Siedlern eine arabische Population von mehreren Millionen zu kontrollieren und zu unterdrücken. Einfacher Sachverhalt. Die Westbank ist derart von den Arabern dominiert (über 90%), dass man eine israelische Herrschaft nicht mal ansatzweise logisch legitimieren kann, historisch/rechtlich ebenso wenig....
Rolleyes

@ Turin


Zitat:Da machst du es dir aber reichlich einfach, oder? Es ist ja nun nicht so, dass die Hamas samt und sonders nun die Demokratie toll findet und daran arbeitet, ein demokratisch funktionierendes Palästina aufzubauen. Etwas anderes anzunehmen, hieße, an den Weihnachtsmann zu glauben. Auch in Deutschland kann man nicht einfach jeden wählen, der einem in den Kram passt, Stichwort "Achtung der Freiheitlich-demokratische Grundordnung". Die Probleme mit dem Wahlsieg der Hamas nun einfach auf pure Interessenpolitik im Sinne von "Der passt uns einfach nicht" zu begründen, ist daher entweder naiv oder selektiv. Das gilt ganz besonders für die EU, die ansonsten bisher eine ausgesprochen großzügige Palästina-Politik gefahren ist, etwas, das auch den Israelis oft genug nicht gepasst hat.
Kann dir hier nicht zustimmen, weil du den Kardinalfehler begehst, sozio-politische Dynamiken und Prozesse nicht kontextuell zu betrachten, sondern anhand eines vorgefertigten normativen Kriteriensatzes und das kannst du bei Prozessen der Demokratisierung glatt vergessen. Palästina ist nunmal nicht Deutschland und die Voraussetzung, ja die Aufoktroyierung bestimmter fremder, nicht verwurzelter Ordnungskonzepte ist anmaßend und dumm, bestenfalls hochgradig naiv und idealistisch. Die FDGO kannst du eben nicht so einfach ohne institutionelle Aufbereitung und Basis, ohne sozio-ökonomische und sozio-politische Fundierung voraussetzen.
Das ist so, als ob du einem Lehrling sagst, los mache mal, repariere das Auto, ohne dass er das selbst jemals direkt getan hat. Völliger Blödsinn also dieser Ansatz. Die Verurteilung des Hamssieges, sowie die dezerdierte Isloierung moderater oder potenziell moderationsfähiger Islamisten kann keine gute Politik sein, vergißt sie doch, dass diese gesellschaften sich stark transformieren und damit auch die politischen Kräfte dort.
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Israel-Palästina - von Helios - 23.05.2004, 14:06
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