14.06.2006, 17:44
CommanderR. schrieb:
Okay, ich male jetzt ein wenig das Bild des noblen Ritters in der Gestalt des westlichen Soldaten. Sicher ein wenig einseitig. Und ja, wenn irgendein GI zu doof ist zu bremsen oder auch nur die Bremsen an seinem Wagen versagen und er einen Kleinwagen mit vier Insassen zermatscht, so ist der Protest dagegen berechtigt. Und ja, viele der Stammesführer, die Karzais Wahl unterstützten, wurden von der CIA und anderen Geheimdiensten bestochen. Das weiß man. Und ja, man kennt die Pipeline-Pläne durch Zentralasien und das Geschachere von BRIDAS und UNOCAL...
Aber: Jetzt Afghanistan aufzugeben, wäre verheerend. Nicht nur, dass die Taliban wieder erstarken würden und Qaida-Terroristen wieder eine Basis hätten, nein, man muss auch sagen, dass Afghanistan derzeit, bei allen Unruhen, Attentaten und Scharmützeln, seine friedlichste Phase seit mehr als zwei Jahrzehnten durchläuft, das BSP/BIP wächst und es den Menschen in den Regionen, die von der NATO kontrolliert werden, besser geht als je zuvor. Die Kindersterblichkeit nimmt bspw. auch langsam ab...
Insofern: Alles macht der "böse Westen" da wohl auch nicht falsch, auch wenn natürlich u. a. auch geostrategische Interessen vorherrschen.
Schneemann.
Zitat:Für einen [...] großen Teil der Bevölkerung in Afghanistan sind die fremden Truppen nichts weiter als Besatzer, die [...] vor Ort sind [...], um [...] ihre eigenen geostrategischen Interessen in der Region zu sichern.Ich denke eigentlich eher nicht, dass sich die normale und arme Landbevölkerung vor Ort über die geostrategische "Großwetterlage" in Mittel- und Zentralasien Gedanken macht. Für die ist es wichtig, dass sie Strom haben, irgendwie ihre Familien in einem zerbombten Land ernähren und durchkriegen, irgendwo an sauberes Trinkwasser kommen und die freuen sich, wenn mal ein fremder Soldat mit seinem Trupp im Dorf die Schule wieder aufbaut (so wie das unsere Jungs häufig machen) oder ein weißgekleideter Militärarzt aus dem fernen Deutschland, das der Opa noch kennt, dem kleinen Ahmed Medikamente gegen seine Darminfektion und seinen kurz bevor stehenden Tod wegen Austrocknung gibt.
Okay, ich male jetzt ein wenig das Bild des noblen Ritters in der Gestalt des westlichen Soldaten. Sicher ein wenig einseitig. Und ja, wenn irgendein GI zu doof ist zu bremsen oder auch nur die Bremsen an seinem Wagen versagen und er einen Kleinwagen mit vier Insassen zermatscht, so ist der Protest dagegen berechtigt. Und ja, viele der Stammesführer, die Karzais Wahl unterstützten, wurden von der CIA und anderen Geheimdiensten bestochen. Das weiß man. Und ja, man kennt die Pipeline-Pläne durch Zentralasien und das Geschachere von BRIDAS und UNOCAL...
Aber: Jetzt Afghanistan aufzugeben, wäre verheerend. Nicht nur, dass die Taliban wieder erstarken würden und Qaida-Terroristen wieder eine Basis hätten, nein, man muss auch sagen, dass Afghanistan derzeit, bei allen Unruhen, Attentaten und Scharmützeln, seine friedlichste Phase seit mehr als zwei Jahrzehnten durchläuft, das BSP/BIP wächst und es den Menschen in den Regionen, die von der NATO kontrolliert werden, besser geht als je zuvor. Die Kindersterblichkeit nimmt bspw. auch langsam ab...
Insofern: Alles macht der "böse Westen" da wohl auch nicht falsch, auch wenn natürlich u. a. auch geostrategische Interessen vorherrschen.
Schneemann.