08.05.2006, 08:54
Zunächst muss man wohl anmerken, dass der eine oder andere hier ein wenig befangen ist. Sei es blosse Pilotenromantik oder die Tatsache dass vielleicht der eine oder andere Film zuoft geschaut wurde. Resultat ist bisher jedesmal das Übertragen der derzeitigen US-Doktrinen in Sachen Trägereinsatz/Lufteinsatz auf zukünftige Technologien. Aber es liegt wohl auf der Hand, dass das UAV nunmal vollkommen neue, für das einzelne Fluggerät viel gefährliche, Einsatzrollen und Angriffstypen durchführen kann. Ist man natürlich im alten Denken verhaftet und kann sich nicht von der Waffenlast, der Zahl der Staffeln, den Ruhezeiten für Piloten etc. pp. trennen, wird alles auf einen heutigen CVN hinauslaufen, bei dem lediglich einige Prozesse optimiert werden und zwei-drei Drohnen zur Aufklärung zusätzlich zu den konventionellen Flugzeugen untergebracht sind. Wird auch so kommen, ist aber bestenfalls eine Übergangslösung für einige Jahre.
leichter und robuster als sein heutiger Vorfahre. Kleiner und Robuster - und ohne Mensch an Bord erlaubt auch eine höhere Startgeschwindigkeit...
Zitat:Turin posteteManuelle Schnittstellen für die Avionik (Steuerknüppel, ggf. Pedale), Anzeigen mit Displays, Sauerstoffversorgung, Schleudersitz, Bordkanone(n) - um nur einige zu nennen, sind verantwortlich für ein enormes Gewicht und einen Grossteil der Wartungsarbeiten. Ohne den Piloten bleibt faktisch nur das Triebwerk und ein Diagnoseprogramm für die autonomen Systeme. Vielleicht wäre das UAV nicht ultraklein, aber doch um ein vielfaches
Das Cockpit mit dem Piloten nimmt den kleinsten Raum bei so einem Mustere ein.
leichter und robuster als sein heutiger Vorfahre. Kleiner und Robuster - und ohne Mensch an Bord erlaubt auch eine höhere Startgeschwindigkeit...
Zitat:Fazit 1: UAV-Träger als Ersatz für CVNs etc. werden sicher kaum kleiner werden.Klar. Wenn ich die Dinger stapeln kann, und so trotz geringer Zuladung mehr davon mitnehmen kann, dann kann mein Drohnen-CVN (D-CVN) genau das gleiche an Feuerkraft in die Luft bringen wie der konventionelle CVN.
Zitat:UAV/UCAV aber sparen nur Piloten ein.und einen beträchtlichen Teil der wartungsbedürftigen Anlagen in heutigen Flugzeugen. Die elektronischen Bauteile eines Hochleistungscomputers lassen sich an Bord eh nicht reparieren und man muss immer die Bauteile komplett ersetzen. Damit verlieren wir einen Grossteil des Wartungspersonals. Dann fällt noch ein Teil der Flugdeckcrew weg - ein UAV braucht keine Einweisung auf Sicht.
Zitat:Der Rest der Schiffsbesatzung bleibt davon natürlich völlig unberührt und da die Schiffe wie oben ausgeführt nicht kleiner werden...abgehakt
Zitat:... in welchem Verhältnis die Personalkosten für Piloten zu dem Materialkosten für den Bau des Trägers und seiner Waffensysteme stehen.Es tut mir leid wenn ich ein wenig altklug daherkomme - aber ein Pilot kostet viel. Ein vielfaches dessen was er im Monat verdient. Dann ist der Mistkerl nicht mal 24 Stunden einsatzfähig, sondern muss noch abgelöst werden, sei es aus Schlafmangel, oder weil er mit seiner Familie in die Ferien will, oder weil er sein Auto im besoffenen Kopf an einen Baum geklatscht hat. Das bedeutet im Klartext als Planer im Pentagon musst du ,um 100% der Maschinen an Bord eines Trägers jederzeit einsatzbereit zu halten, wieviele Piloten für den Notfall in Reserve haben? Insgesamt vielleicht drei? Zwei an Bord des Trägers und einen in der fortgeschrittenen Ausbildung an Land? Oder ist das Verhältnis sogar 2 zu 2? Wenn man das dann auf die Lebensdauer des Trägers hochrechnet, bei einer Einsatzzeit von bestenfalls 20 Jahren als aktiver Trägerpilot dan dürfte schon ein dreistelliger Mio. Betrag anfallen. Piloten sind einfach nicht Preiswert. Sorry.
Zitat:Kurzgesagt: ein abgeschossenes UCAV lässt die Personalkosten gleich von mehreren Piloten in Rauch aufgehen, insofern wird da m.E. nichts gespart.Kleinere UAV´s, Modulbauweise, und Kostensenkung durch Standartisierte Bauteile. Sie werden in Zukunft sehr viel billiger werden. Natürlich hat die urige Werkstattarbeit mit den ganzen erfahrenen Leuten, die mit der Hand z.B. den Eurofighter in einer Halle zusammensetzen, einen gewissen nostalgischen Charme, aber so wird man in 10-20 Jahren garantiert keine neue Flugzeuggenaration mehr per Hand und en masse "fertigen".
Zitat:Fazit 3: UAV-Träger werden nicht signifikant billiger werden.In der Anschaffung nicht. Da stimme ich zu. Aber bei den laufenden Kosten dürfte er weit billiger sein.
Zitat:Aber der Markt der Bomb Trucks und Mehrrollenjets, die die wesentliche Komponente eines Trägers heute und in naher Zukunft ausmachen, sehe ich noch nicht bedroht und die Praktikabilität eines UAV-Träger-Konzepts erschließt sich mir aus den derzeitigen Fähigkeiten, wie sie durch X-45 und Konsorten demonstriert werden, nicht.Heute und in naher Zunkunft. Meinetwegen. In 15 Jahren aber werden wir sicher schon einen technischen Stand erreicht haben der die Konstruktion des UAV´s und des entsprechenden Schiffs ermöglichen wird. Es wird immer noch neue bemannte Maschinen geben, aber mehr für Randaufgaben. Der heutige Stand der Technik und die Geschwindigkeit der technischen Entwicklung sind nicht repräsentativ für die Zukunft. Die heutige Einsatzdoktrin ist es ebnso nicht. Solange ihr das nicht versteht und immer noch in Kategorien wie Top-gun und N-24 Doku denkt, werdet ihr immer bei der Einschätzung der Zukünftigen Aufgaben in altes Denken verfallen. Klar das UAV´s und unbemannte Kampfjets wie die, über die die BW heute nachdenkt noch gross und teuer sind - weil es bloss unbemannte Kopien "echter" Jets sind.
Dabei will ich nicht ausschließen, dass besagte Sonderollen nicht auch auf Trägern von UAVS zunehmend besetzt werden, Stichwort Aufklärung, ASW etc.