25.03.2006, 15:54
Zitat:Es gab zwei Operationsbefehle (aus dem Kopf) Wintersturm und Donnerschlag glaube ich. Der eine war der Durchbruch, der andere dann das halten der Stadt.Aus dem Kopf; Donnerschlag war der Name für den Ausbruch. Mehr und mehr neige ich dazu, den Ausbruch der 6.Armee für ein zu riskantes Vabanquespiel zu halten.
Der Rückzugsbefehl war aber mMn absolut richtig und notwendig und Manstein war hier der gleichen Meinung.
Die Russen brachen da ja erneut bei den Italienern an anderer Stelle durch und die Lage wurde zunehmend kritisch, auch seine Abteilung drohte überflügelt zu werden.
Der Durchbruch bei der 8.Armee der Italiener war es, der die Gefahr des Einsturzes der gesamten Südfront mit sich brachte, danach war jeglicher Entsatz- oder Ausbruchsversuch mehr oder weniger aussichtslos.
Der entscheidende strategische Fehler passierte mE aber vorher, die Teilung der Heeresgruppe Süd und die Absicht Kaukasus und Stalingrad, entgegen der ursprünglichen Planung gleichzeitig und nicht nacheinander anzugreifen. Hinzu kam das ständige Hin und Her der 4. Panzerarmee deren Aufgabe viel zu oft geändert wurde.
Panzerspitzen standen schon Ende Juli vor Stalingrad mit entsprechender Unterstützung durch motorisierte Infanterie hätte man die Stadt vielleicht aus der Bewegung nehmen können, aber nein, die 4.Panzerarmee sollte zu dem Zeitpunkt in den Kaukasus uns es gab keinen Treibstoff. Und Rumänen, Italiener und Ungarn mit mangelhafter Ausrüstung konnten die Flanken nicht sichern.
Zitat:Von Manstein hat ja den Südflügel wieder hergerichtet und dann, nach Charkow kam ja die Schlacht um den Kursker Bogen. Die Meinung von Leuten wie von Manstein, Paul Carell und auch die Meinige ist, daß erst hier, der Krieg im Osten verloren wurde. Und zwar wegen Verzettelung von Kräften nach Westen.Ich glaube die Formulierung war, "nach Stalingrad war der Sieg verloren, nach Kursk das Unentschieden".
Aber ich wage mal zu bezweifeln, daß ein "Schlagen aus der NAchhand", wie bei Charkow 43, das Manstein als Vorbild für die gesamte weitere Ostkampagne hätte dienen können, da die Sowjets 43 und 44 doch massiv Taktik und Strategie verbessern konnten. So dämlich, dass sie wiederholt auf die selbe Strategie reinfallen waren die Sowjets nicht. Siehe auch die "Luftkessel" bei Unternehmen Blau u.a. Woronesch.
Die Ursache Verzettelung der Kräfte würde ich nicht so sehen, Unternehmen "Roundup" war ursprünglich für 43 vorhergesehen, wäre es so gekommen, hätte man nicht Ende 42 massenweise Truppen vom Westen in den Osten schieben können. Zumal einige Einheiten, u.a. die Leibstandarte auch der Auffrischung bedurften.
Dazu kam im November 42 Torch. Auch wurde die Heeresgruppe Afrika ebenfalls aus der Luft versorgt. apropos, nach Torch und El Alamein noch Truppen nach Afrika zu schicken war ein grotesker Fehler, diese erfahrenen und kampferprobten Soldaten hätte man ausfliegen oder per Schiff nach Italien befördern sollen, dann wäre Sizilien vielleicht besser verteidigt worden und "Zitadelle" hätte nicht abgebrochen werden müssen, um Truppen nach Italien abzuziehen.
Im November 42 wurde auch noch Vichy okkupiert, die Möglichkeit eines signifikanten Truppenabzuges halte ich daher für fraglich.