25.03.2006, 10:16
wenn man hier argumentiert, dass die Türkei in der NATO ist und deshalb keine anderen Waffensysteme erwerben soll, dann muss doch erst mal die Situation der NATO geklärt werden;
1.
Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, das im kalten Krieg eine Notwendigkeit war, und obwohl die globale Bipolarität den Gegner vorgegeben hatte (Kommis) und die Verteidigung gegen den gemeinsamen Feind eine einheitliche Waffenausstattung präjudiziert hätte, ist es selbst in Hochzeiten des Kalten Krieges nie gelungen, einheitliche Standards und Systeme einzuführen.
2.
Seit dem Zerfallen des Ostblocks ist der gemeinsame Gegner weggefallen. Das führt dazu, dass die eigenen Interessen wieder eher berücksichtigt werden.
Zwischen Nordamerika und Europa tut sich ein "großer Graben" auf, der immer breiter wird.
Die Türkei ist von den Amerikanern und deren Vorgehen sowohl gegen Angehörige des Islam allgemein wie bei den Kurden andererseits alles andere als begeistert, sondern zunehmend entfremdet;
die Orientierung hin zu EU (Vollmitgliedschaft) entwickelt sich immer mehr zu einer mehr oder weniger priveligierten Partnerschaft, das Projekt hat das Risiko wie eine Seifenblase zu zerplatzen.
Die Unterschiede treten immer mehr in den Vordergrund (insbesondere der Dauerstreit mit den Griechen - Stichwort Zypern).
3.
Daher wird die NATO immer mehr zu einer Institution, die lediglich einer effektiven Militärführung und Ausbildung dient und Zugang zu modernsten Waffensystemen ermöglich.
Wenn gleichwertige Systeme anderswo günstiger zu erwerben sind - und unter günstiger meine ich nicht nur den Preis sondern auch so Kleinigkeiten wie Produktion in heimischen Rüstungsschmieden, um Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten - dann wird das Produkt des NATO-Partners nur eine Option, nicht aber eine Verpflichtung sein.
4.
Die Entwicklung im "Hinterland der Türkei" (Turan) führt dazu, dass die zentralasiatischen Länder für die Türkei immer wichtiger werden
- als Lieferanten (Bodenschätze wie fossile Energien)
- als Absatzmarkt für die heimische Industrie
- und aufgrund der gemeinsamen Sprache und Kultur werden Hindernisse untereinander wesentlich leichter abgebaut und überbrückt als gegenüber der EU
5.
Diese Staaten sind traditionell mit russischer Technik ausgestattet, eine Technik übrigends, die von den Türken (z.B. ehem. NVA-Schützenpanzer) auch genutzt wird .....
Die "Hemmschwelle" zum Einsatz russischer Technologie wird also immer niedriger, und wenn die Rahmenbedingungen stimmen (z.B. Produktion in der Türkei und Verkauf im Austausch gegen Erdöl nach Eurasien) wird kaum mehr irgendwer oder irgendwas diese Kooperation behindern können.
Insofern würde ich dem Ka-52 Projekt in einigen Jahren eine sehr viel größere Chance einräumen als heute - und solche Projekte werden wohl immer wieder angedacht werden.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Projekte ins Laufen kommen - und sich ggf. als Selbstläufer entwickeln.
1.
Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, das im kalten Krieg eine Notwendigkeit war, und obwohl die globale Bipolarität den Gegner vorgegeben hatte (Kommis) und die Verteidigung gegen den gemeinsamen Feind eine einheitliche Waffenausstattung präjudiziert hätte, ist es selbst in Hochzeiten des Kalten Krieges nie gelungen, einheitliche Standards und Systeme einzuführen.
2.
Seit dem Zerfallen des Ostblocks ist der gemeinsame Gegner weggefallen. Das führt dazu, dass die eigenen Interessen wieder eher berücksichtigt werden.
Zwischen Nordamerika und Europa tut sich ein "großer Graben" auf, der immer breiter wird.
Die Türkei ist von den Amerikanern und deren Vorgehen sowohl gegen Angehörige des Islam allgemein wie bei den Kurden andererseits alles andere als begeistert, sondern zunehmend entfremdet;
die Orientierung hin zu EU (Vollmitgliedschaft) entwickelt sich immer mehr zu einer mehr oder weniger priveligierten Partnerschaft, das Projekt hat das Risiko wie eine Seifenblase zu zerplatzen.
Die Unterschiede treten immer mehr in den Vordergrund (insbesondere der Dauerstreit mit den Griechen - Stichwort Zypern).
3.
Daher wird die NATO immer mehr zu einer Institution, die lediglich einer effektiven Militärführung und Ausbildung dient und Zugang zu modernsten Waffensystemen ermöglich.
Wenn gleichwertige Systeme anderswo günstiger zu erwerben sind - und unter günstiger meine ich nicht nur den Preis sondern auch so Kleinigkeiten wie Produktion in heimischen Rüstungsschmieden, um Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten - dann wird das Produkt des NATO-Partners nur eine Option, nicht aber eine Verpflichtung sein.
4.
Die Entwicklung im "Hinterland der Türkei" (Turan) führt dazu, dass die zentralasiatischen Länder für die Türkei immer wichtiger werden
- als Lieferanten (Bodenschätze wie fossile Energien)
- als Absatzmarkt für die heimische Industrie
- und aufgrund der gemeinsamen Sprache und Kultur werden Hindernisse untereinander wesentlich leichter abgebaut und überbrückt als gegenüber der EU
5.
Diese Staaten sind traditionell mit russischer Technik ausgestattet, eine Technik übrigends, die von den Türken (z.B. ehem. NVA-Schützenpanzer) auch genutzt wird .....
Die "Hemmschwelle" zum Einsatz russischer Technologie wird also immer niedriger, und wenn die Rahmenbedingungen stimmen (z.B. Produktion in der Türkei und Verkauf im Austausch gegen Erdöl nach Eurasien) wird kaum mehr irgendwer oder irgendwas diese Kooperation behindern können.
Insofern würde ich dem Ka-52 Projekt in einigen Jahren eine sehr viel größere Chance einräumen als heute - und solche Projekte werden wohl immer wieder angedacht werden.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Projekte ins Laufen kommen - und sich ggf. als Selbstläufer entwickeln.