Artillerie im Spätmittelalter und in der Neuzeit
#17
Also, ich hab nochmal Wolfram zu Mondfeld zu Rate gezogen. Die großen Kanonen auf den Galeeren, also die mittleren im Bereich 24 Pfund oder mehr, hatten zum gleichen Zeitpunkt eine größere Reichweite als die Kanonen der Engländer.

Kein Wunder, waren sie doch deutlich größer und länger. Sie waren aber auch viel schwerer und größer und erforderten viel mehr Pulver als eine Englische Kanone.

Diese Kanonen wurden mittels des ganzen Schiffes auf den Feind gerichtet, sie waren nicht beweglich sondern feuerten exakt in Kiellinie (vergleichbar einem Jagdpanzer mit starrer Kanone)

Die Spanier hatten also auf Galeeren ! Geschütze, die eine höhere Reichweite als die der Engländer hatten.

Aber : Die Kanonen auf Segelschiffen ! waren grundsätzlich von kürzerer Reichweite als die der Engländer und die spanischen Waffen höherer Reichweite beschränkten sich auf Galeeren und auf nur 1 oder 2 pro Schiff, wobei für jede Galeere eine sehr große Mannschaft benötigt wurde.

Die Feuerdichte und das die Wirkung der Geschütze von Galeeren war also durch die viel geringere Anzahl der Geschütze im Vergleich zur Menge der Schiffe deutlich unterlegen.

Bei der Armada waren keine Galeeren die Kanonen einsetzten, die Galeeren der Armada waren Truppentransporter bzw Galeassen.

Die Galeassen die gegen die Türken durch größere Reichweite und Feuerkraft Kampfentscheidend waren, waren viel zu groß und zu schwerfällig, ferner an Reichweite den Engländern zu den Seiten (Steuerbord, Backbord) trotzdem unterlegen.

Ferner waren im Englischen Kanal und im Nordatlantik Galeeren einfach nicht seetüchtig genug, die schlugen bei höherem Wellengang voll und sanken sogar ohne Sturm immer wieder mal einfach so.

Und wie erwähnt waren die Großen !! Galeerenkanonen, die eine höhere Reichweite gehabt hätten numerisch extrem viel weniger, da jedes Schiff nur 1 oder 2 solcher Kanonen hatte.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: