Kulturen im Konflikt
Zitat:Auch das kann ich so nicht stehen lassen, denn es ist absolut wirklichkeitsfremd.
Die Baath-Parteien in Syrien und im Irak, oder das Nasser-Regime in Ägypten sind oder waren doch kein Produkt einer Investitur des 'Westens'. Du hast da eine völlig verquerte Wahrnehmung. Und das Schah-Regime als Maßstab für - die lediglich Brüder im Glauben - anderen muslimischen Staaten des Nahen Ostens zu setzen ist einseitig und völlig überzogen. Mir scheint du lebst in einer anderen Realität.
Schuld und Unschuld sind Kategorien, mit denen ich immer etwas vorsichtig bin. Ich würde sagen: Der Westen war nie unbeteiligt, hatte immer seine Finger im Spiel und trägt mal mal weniger eine historische und aktuelle Mitverantwortung. Ob es ohne den Westen besser oder schlechter gelaufen wäre, wer weiß, aber wir hängen nunmal mit im Spiel. Mitgehangen, mitgefangen.
Die Entstehung der Muslimbruderschaft unter al Hanna ist unwiderruflich mit der Kolonialgeschichte Ägyptens verknüpft. Die Regime in Jordanien, aber vorallem im Golf und in Ägypten unterhalten substanzielle Garantien und Unterstützung seitens der USA aus wirtschaftlichen und oppurtunitisch-
geopolitischen Interessen.
Die Baathpartei wie der arabische Nationalismus an sich war eine von westl. Ideen getragene Ideologie (Nationalismus des 19. Jahrhunderts als Emazipationsbewegung, Kommunismus als weitere Unterfütterung, beides westl.) die sich in den moslem. Raum reinfraß und (leider??) scheiterte. Der Westen hat ständig überindirekte und direkte Arten politisch udn wirtschaftlich hier mitbewürgt. Wir sind und waren im Spiel, wir sind ein Teil dieses Great Game und wir haben auch unser Schüppchen zu dieser jetzigen Situation beigetragen. Keine Frage, die Moslems selbst und ihre Eliten sind auch wichtige Handlungsträger, aber sie allein sind es nicht...

Zitat:An diesem Unsinn, Mist oder wie du es auch immer bezeichnen willst sind schon die Anhänger Marx gescheitert. Unser aller Individualität verbietet hoffentlich - bei entsprechender Förderung des Geistes - eine solch 'dumme' und überhebliche Fehleinschätzung!
Die Grundoperationen, die Mechanismen des Denkens sind überall gleich. Aber die Inhalte variieren erheblich, die Formen, in denen Denken sich ergießt und als Gedanke formuliert wird! Um es mal etwas akademisch zusagen: Die Lebensweltlichkeit ist immer gegeben, aber die Lebenswelt und das Denken der Menschen unterscheidet sich (einfach aus den unterschiedlichen kulturellen Kontexten her, wo sie sozialisiert werden und wo sie ihre Erfahrungen sammeln). Ist eine Frage der Sozialisation und des Umgangs mit Menschen.....

Zitat:Die Vernunft ist universal und Gottegegeben.
Zweifle ich aus sicher bekannten GründenBig Grin erheblich an...
Aber jeder seine Meinung...
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Kulturen im Konflikt - von Erich - 05.05.2004, 21:27
RE: Kulturen im Konflikt - von Schneemann - 06.09.2023, 08:56
RE: Kulturen im Konflikt - von Quintus Fabius - 01.11.2023, 11:13
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