(Amerika) Kernwaffenpotenzial der Vereinigten Staaten
#43
Immer ruhig mit den Pferden hier!

Chiracs Äußerung war sicher nicht nicht rein innenpolitisch motiviert. Diese Zentrierung würde ich bestreiten.

Frankreich war nie ein Kind von Traurigkeit, deshalb sollte man sich mal an die Realität halten. Ich will den Diskurs aus einem anderen Thread hier nicht neu beginnen, aber diese Aussagen sind maximal Ausweitungen der franz. Nuklearstrategie. In der NATO gab es bis zur Flexible Response auch nur die Atomkeule und auch andere Staaten drohen gern mit ihrem nuklearen Arsenal. Beispielsweise hat auch Russland die Möglichkeit nuklearer Präventivschläge mit in sein Sicherheits- und Verteidgungskonzept neu aufgenomen 2001 oder 2002.

Das, was nun Chirac getan hat, war bloßes öffentliches Säbelrasseln, um jedem deutlich zu machen, dass man nicht mit dem Westen spaßen sollte. Es war dahingehend sogar pr-mäßig gut eingefädelt, da solch Aussagen normalerweise nur von Bush kommen.
Diese Aussagen von Chirac sollen daher die westliche Entschlossenheit und Einigkeit untermauern.

Es soll ein deutliches Signal sein, dass man nicht ungestarft davon kommt.

Mehr heißt das aber nicht! Weder das man es tun will, noch, dass man sich dazu benötigt fühlt. Das ist rein rhetorische Abschreckung und durchaus rein technisch für den Prozess vielleicht nicht mal das schlechteste, diese Sache zu betonen. Daher setze ich mich in meiner Einschätzung von den meisten hier ab, denn dumm war diese Sache sicher nicht!
In manch Erdteilen ist westliche Rationalität eben nicht so weit verbreitet, vernünftige Argumente eben nicht so vernünftig. Die zur Beurteilung benutzten Maßstäbe differieren da eben gewaltig!! Daher bleibt es manchmal auch keine andere Wahl als zur überall verständlichen Sematik der Gewaltdrohung zu wechseln. Diese ursprüngliche, archaische Form der Kommunikation versteht man überall.

Und daher wollte man wohl von Seiten der Franzosen nochmal verbalen Druck erzeugen, bevor endgültig die Hardliner von Washington den Casus aus den Händen der Europäer übernehmen.

Zitat:Wie man den ganzen Gordischen Knoten durchschlagen könnte, habe ich ja schon beschrieben (es müsste eine klare Nato Doktrin her, die besagt, daß jedes Land im Krieg mit der NATO liegt, daß A Waffen hergestellt hat !!), aber leider ist der Westen zu dieser Lösung viel zu Feige und desweiteren nimmt Israel uns leider die Entscheidung ab wie es laufen sollte.
Na klar, es ist auch feige, nicht vom Eiffelturm ohne Fallschirm zu springen.Du bringst ja nette Sachen, aber irgendwie komme ich ganz ungewollte bei solchen Gedanken auch Adjektive wie weltfremd, undurchführbar.
Es wäre manchmal gut, Politik nicht nach irgendwelchen hehren Prinzipien zu messen, sondern nach der Realisieurng unter den gegeben Bedingung. Proliferation ist ein großes Problem, nur gibt es auf dieser Welt viele probleme. Würde man bei allen so radikal vorgehen, dann würde es die Welt schon seit 50 jahren nicht mehr geben ( also die menschliche Zivilisation). Das hat mit Feigheit nichts zu tun, bloß mit Verstand und Realisierung gewisser Beschränkungen.

Zitat:Und leider ist der Iran als einziger der das durch Nachgeben verhindern könnte zu sehr davon überzeugt, daß Nachgeben ihm auch nichts helfen würde, er unterschätzt die Gier und Feigheit des Westens. Sehr Schade, daß die Iranische Regierung da leider nicht über ihren Schatten springen kann.....
Die Sichtweise ist auch etwas verzerrt. Gier und Feigheit sind sicher nicht die richtigen Bezeichungen für die Problematik. Beide Seiten beharren aus ihren Sichtweisen und denn sich daraus ergebenen Interessen und Erwartungen auf ihrer Position. Bewertungen müssen da nicht noch sein....
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RE: United States of America - von Kopernikus - 28.01.2024, 13:12

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