11.01.2006, 21:55
Zitat:Shahab3 postetegerade wenn man das Bild ansieht, dann sieht man, dass nicht der schiitische Glaube sondern der sprachliche Zusammenhang die denkbare Ebene ist - und dazu eine sehr starke.
@Erich
Gut, dann sehen wir das ja ähnlich. Nur das ich wirklich keinerlei Chance auf Gemeinsamkeit sehe. Das wird vielleicht deutlicher, wenn man sich dieses Bild näher vor Augen führt :
(Das Bild ist Public Domain)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/5/57/Iranische_Sprachen.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... rachen.jpg</a><!-- m -->
Die einzig denkbare Ebene, wäre der schiitische Glaube, aber da ist auch der Iran wieder das einzig wirklich zusammenhängende Gebiet.
Folglich -> Kein Chance für eine Farsi/Iranische sonstwie geartete Fraktion!
In der (nicht nur europäischen) Geschichte haben sprachliche Klammern immer einen übergreifenden "Einigungstrend" bewirkt, der sogar religioöse Differenzen überwunden hat (siehe die Geschichte der deutschen Sprachgebiete an). Trotz "dreißigjährigem Krieg" zwischen Protestanten und Katholen (ich weiß, der Vergleich mit Schiiten und Sunniten hinkt, aber trotzdem) ist die sprachliche Gemeinsamkeit des Nationalstaates Deutschland die entscheidende Klammer zwischen Flensburg und Berchtesgaden; und die Zeit, das Österreicher zum "Heim ins Reich" jubelten und die Südtiroler weg von Italien wollten ist auch nicht zu langer her.
Ich bin überzeugt, dass die künstlich gezogenen Kolonialgrenzen langfristig diesem "Einigungsprozess" nicht standhalten werden, gerade weil die gemeinsame sprachliche Klammer in Zeiten der Globalisierung (s.o.) ein Gegengewicht der eigenen Identität bildet.
Wichtig ist, dass - falls es tatsächlich dazu kommt - die (notwendigen) Korekturen friedlich verlaufen.
@Patriot:
Zitat:Sperationsbewegungen sind immer durch aussenstehende Mächte hervorgerufen und finden in der Bevölkerungen keinen Halt/Zustimmung ..erstmal habe ich ja von einer Voraussetzung "von aussen" gesprochen, nämlich der Attraktivität eines benachbarten Sprachraumes (die an Anziehungskraft verliert, wenn es diesen Nachbarn wirtschaftlich schlecht geht und die eigene kulturelle Identität geschützt ist);
zu Deiner zweiten Aussage:
dann dürften ja entsprechende Volksabstimmungen wie z.B. einst im Saarland kein Problem sein, wenn z.B. ein "Turkmenbaschi" die Vereinigung aller Turkmenen propagiert - oder die afghanischen Usbeken "heim ins Reich" geholt werden sollen ....
edit:
ich hab jetzt etwas sehr überspitzt argumentiert, um die mir wesentlich erscheinenden Punkte besser rausarbeiten zu können;
mir geht es in der Darstellung auch weniger um den Iran (das hat sich aus der Diskussion ergeben), oder ein irgendwie geartetes "Großdeutschland", sondern um eine allgemeine Aussage, weil wir dieselben Probleme eigentlich noch viel mehr in Afrika haben - und da bin ich dann nämlich am unteren Ende der Fahnenstange:
von den von mir genannten Machtgruppen werden die Afrikaner wohl am längsten brauchen, ihr Potential zu entwickeln - gerade weil innere Konflikte, die auch auf Stammesdenken über die politische Grenzziehung hinaus beruhen, zu nationalen Konflikten (Stamm X gegen Stamm Y- siehe die Bürgerkriege im Osten Kongos und in Ruanda) und zu Problemen mit den Nachbarländern führen (siehe Dharfur und Tschad);