Shanghaier Kooperationsorganisation
#78
Sicher alles richtig, nur gibt es auch einige Punkte, die man gegen eine langfristige echte russ.-chinesische Partnerschaft vorbringen könnte.
Man muss auch sehen, dass wir uns geopolitisch in einer Neuorientierunsphase befinden.
Momentan werden viele neue Beziehungen und Verbindungen geknüpft und es bleibt abzuwarten, wie belastbar sie in Zukunft auch sein werden.

Die russisch-chinesichen beziehungen muss man daher durchaus als gegebene Größe momentan ansehen und wie schon beleuchtest hast, ergänzt man sich in Teilen ganz gut. Die Partnerschaft gründet durchaus auf einigen Tangenzpunkten. Nur bleibt abzuwarten, wie das weiter geht.
Der islamistische Fundamentalismus ist ein Problem, das sowohl die Chnesen, die Russen als auch die Amerikaner tangiert und so - wie im Artikel suggeriert - ein Grund wäre für alle zusammen zu arbeiten. Immerhin wollen sich die Amerikaner auch einnisten in der Region und versuchen dort an Einfluß zu gewinnen.
Nur am Rande, der amerik. Gastproffesor an meiner Uni beispielsweise war letzte Woche in Kirgisien, um dort im Auftrag einer amerik. Stiftung einen Lehrgang/Symposium über Demokratie für die noch unerfahrenen kirgiesischen Abgeordneten durchzuführen. Unter anderem auf diese Weise versucht man auch seitens der Amerimaner dort Fuss zu fassen abseits aller ökonomischen Belange.
Da bindet der islamistische Fundamentalismus alle zusammen, nur - da wäre ein Tangenzpunkt - können Chinesen udn Russen mit autoritären Regimen wie dem in Usbekistan von Karimov um einiges besser leben als die Amerikaner.

Letztlich hängt aber viel davon ab, wie sich sowohl die russ. und die chinesische Außenpolitik im ganzen entwickeln wird.
Wird sich Russland doch mehr Richtung Europa orientieren und nicht mehr versuchen als ständiger Spiele rund Frontenwechsler den größten Gewinn zu suchen, würde ich für eine stärkere chin.-russ. Partnerschaft wenige Anreize sehen. Auch hängt viel davon ab, wie die chinesisch-amerik. Relationen sich entwickeln werden.
Denn die Ergänzung, von der du sprachst, könnte auch schnell in Rivalität zwischen Moskau und Peking ausarten: Moskau wäre nämlich letztlich mittelfristig zum Juniorpartner in einer chin.-russ. Achse verurteilt und wohl dieser Umstand dürfte diese Achse mittelfristig auch höchst fragil machen. ich bezweifle eben sehr stark, dass die Russen so einfach so gern den Chinesen ihre einstige Interessensphäre überlassen. Gerade weil sie in ihrer Denke so ähnlich sind, werden da die Russen ihre Marginalisierung auch so schmerzhaft empfinden.
Aber als bald könnte Moskau sich durch ein chin. Übergewicht sehr viel stärker bedroht fühlen, als durch amerik. Einsickerversuche in der Region. Und da sehe auch ich mögliche Probleme für eine allzu enge russ.-chin. Partnerschaft.
Beide Seiten gucken zu sehr nach ihrem Vorteil als dass sie letztlich dem anderen trauen würden, da allein die Institutionalisierung in diesem binationalen Verhältnis eher gering ist. Die Einbindung in NATO, PFP, OSZE usw. ist da doch ein anderer Faktor an Vertrauensbildung...
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: