Söldner(un)wesen
#91
Ich hätte es auch in den Piraterie-Thread posten können, aber ich halte die Nachricht im Zusammenhang mit dem Thema hier für bedeutsamer:

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Zitat:SOMALIA

Die somalische Übergangsregierung hat eine zivile US-Firma mit Schutz und Sicherung der somalischen Hoheitsgewässer beauftragt.

Die mit Topcat Marine Security geschlossene, für zunächst zwei Jahre geltende Vereinbarung sieht vor, dass die US-Firma innerhalb der somalischen Hoheitsgewässer einschließlich der EEZ sämtliche Aufgaben im Kampf gegen Piraterie, Terrorismus, Schmuggel und illegalen Fischfang übernimmt.

Topcat COBRA (Foto: Topcat Marine Security)Topcat wird dazu an der Küste fünf, mit modernen Kommunikationsmitteln vernetzte Stützpunkte einrichten, von denen aus dann (nach Firmenangaben bis zu 80 Kn !!! schnelle) Speedboote vom Typ COBRA Patrouillen durchführen bzw. zu Einsätzen in See gehen.

Erstmals wird damit eine zivile Firma komplett die hoheitlichen Aufgaben einer Seepolizei und Küstenwache eines Staates übernehmen.

Obwohl hier das "Outsourcing" hoheitlicher Aufgaben einen weltweit wohl einmaligen Höhepunkt erreicht, ist die Beauftragung einer zivilen Firma für die somalische Übergangsregierung ein durchaus sinnvoller Ausweg aus einem Dilemma. Auslöser für die ungewöhnliche Auftragsvergabe ist sicher die in somalischen Gewässern ausufernde Piraterie.

In Reaktion auf die Forderungen des International Maritime Bureau nach aktiver Bekämpfung der Piraterie hätte Somalia entweder selbst eine Küstenwache aufstellen müssen - wozu materiell wie personell die Mittel fehlen - oder die Übergangsregierung in Mogadischu hätte den am Horn von Afrika und vor der ostafrikanischen Küste operierenden, fremden Marinen erlauben müssen, auch innerhalb somalischer Hoheitsgewässer zu operieren - was letztendlich der völligen Aufgabe eigener hoheitlicher Rechte gleich gekommen wäre).

Nun behält man national (zumindest offiziell) die Kontrolle über die Operationen und wahrt seine territorialen Ansprüche. Zugleich ist aber über die modernen Kommunikationsmittel von Topcat wohl auch eine intensive Zusammenarbeit mit den in der Region operierenden Marinen - bis hin zum "Tasking" der Topcat-Boote durch die US-Navy - möglich.

Da so alle Seiten, insbesondere auch die internationale Schifffahrt, von dieser Lösung profitieren, kann man durchaus auch vermuten, dass die Beauftragung von Topcat nicht allein Idee der somalischen Übergangsregierung war, und die Bezahlung der US-Firma (immerhin 50 Mio. Dollar für die zwei Jahre) wohl auch nicht allein Somalia überlassen bleibt.
Ganzer Artikel, da nur zeitweise im Netz.
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