Produktübersicht kroatische Rüstungsindustrie
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Neuigkeiten zur Modernisierung und Neuanschaffungen der Kroatischen Armee:

Für die im Offsetprogramm bis 2010 geplante Neuanschaffung von 126 modernen Schützenpanzern in 10 Ausführungen für das kroatische Heer, ( Truppentransport, Panzerabwehr, Luftabwehr, Kommando-, Radar-, Sanitäts-, Infanterieunterstützung, Fernspäh-, Reperatur- und Versorgungsfahrzeug) ist die enge Auswahl nach eingehenden Tests rund eines Dutzends verschiedenster Modelle, nun auf den Pandur 2 von Steyr-Daimler-Puch und den finnischen Patria AMV gefallen. Die endgültige Entscheidung soll noch bis Jahresende 2005 gefällt werden und das Geschäftsvolumen soll rd. 170 Millionen Eur umfassen, wobei die Fahrzeuge in Kroatien bei Djuro Djakovic gefertigt werden sollen als Offsetprogramm.
Auch wenn offiziell die endgültige Entscheidung erst gegen Jahresende bekanntgegeben werden soll, so gilt es als ziemlich sicher das den Zuschlag der Pandur 2 erhällt, nicht zu letzt dank seiner insgesamt besseren Testergebnisse sowie aus Politischen Gründen, für die erst kürzlich energisch für den EU Beitritt Kroatiens kämpfenden Österreicher.

Ebenso bis 2010 werden die gesamten Bestände an T-55 (222 Stück)abgeschrieben und ausser Dienst gestellt, Teile davon sind bereits nicht mehr im Aktiven Bestand. Welcher "neue" MBT diese Lücke danach schliessen soll ist nach wie vor nicht geklärt, auch wenn die Panzerkräfte von heute rd. 290 Panzern auf rd. 180 Panzer reduziert werden sollen und somit dennoch eine Neuanschaffung/Produktion von rd. 100 Panzern nötig wäre. Die Überlegungen gehen von der Anschaffung von gebrauchten Leopard2 bis hin zur Wiederbelebung des derzeit eingestellten Projektes "Degman" und dessen Weiterentwicklung, auch wenn dieser bereits nahezu Serienreife erreicht hat.
Als sicher gilt das die derzeit existierenden Waffensysteme, zumeist aus ehemals sovjetischer oder Lizenzproduktion, weiterhin durch westliche Modelle ersetzt werden sollen um volle NATO-kompatibilität zu erreichen, daher dürften russiche o.ä. Waffensysteme bei der Neuanschaffung Chancenlos sein, da man selbst bei dem M-84 Upgrade im Kpz Degman, bis auf die israelische Reaktivpanzerung und einige Eigenentwicklungen, ausschliesslich Französiche und Schwedische Bauteile verwendet hat.

Die zweite Anschaffung betrifft die Luftwaffe, die ab 2010 alle derzeitigen Jäger (24 MIG 21) abschreiben will und aus dem operativen Dienst nehmen will. Ab 2010 soll die Luftwaffe halbiert werden, vor allem dank des Ausbaus der Radarüberwachung und der Modernisierung der Luftabwehr, und soll dann nur noch 12, aber dafür hoch moderne Kampfflugzeuge im Einsatz haben. Das Nachfolgemodell für die MIG 21 steht noch nicht fest und die Entscheidung soll im Laufe des Jahres 2006 getroffen werden. Als sicher gilt ein moderner Jäger der auf Grund der in absehbarer Zeit anstehenden NATO-Vollmitgliedschaft allen NATO Standards gerecht werden muss, auch wenn schon seit einiger Zeit nur noch von zwei Modellen die Rede ist:

1. JAS-39 A/B Gripen
2. F-16 Block 50

Russische Offerten von modernisierten Mig-29 sowie SU-27 wurden abgelehnt und als sicher gilt nur das es ein "westliches" Flugzeugmuster werden soll, mit hoher Wahrscheinlichkeit eines von den beiden genannten, da bereits mehrfach ein Pilotenaustausch stattfand und gemeinsame Flugmanöver vor allem mit den Amerikanern nun nahezu jedes Jahr über der Adria stattfinden.

Ein weiteres anstehendes großes Projekt bis 2010 ist die Einführung eines einheitlichen Sturmgewehres mit Natokaliber, da auf Grund des Waffenembargos zu Zeiten des Krieges alles gekauft und geschmuggelt wurde was schiessen konnte, egal von welchem Hersteller oder Kaliber. Das Ergebnis ist da es derzeit in der krotischen Armee trotz durchgeführten Ausmusterungen und Vereinheitlichungen immer noch mehrere verschiedene Sturmgewehrtypen im aktiven Einsatz gibt, mit unterschiedlichen Kalibern, darunter am verbreitetsten die AK47/74 und G3-A3 und geringere Bestände an M16, SAR80 und argentinischen Sturmgewehren.

Auch hierzu gibt es noch keine Entscheidung, als sicher gilt lediglich das es NATO-KAliber haben muss und entweder ein in der NATO verwendetes Modell sein soll, oder eine Eigenentwicklung, wie der jüngst vorgestellte Prototyp von IM Metal, dem Hersteller der Exportschlager-Pistole HS2000. In den engeren Kreis scheint aber auch das G36 gekommen zu sein, da man mit den Testergebnisen sehr zufrieden gewesen sein soll und bereits vor einiger Zeit mehrere hundert G36C für die Sondereinheiten der kroatischen Polizei gekauft hat. Auch werden der kroatischen Regierung beste Kontakte zu Heckler & Koch nachgesagt, was die gelegentlichen gegenseitigen Besuche sowie die H & K Delegation bei den Testläufen in Kroatien auch bestätigen.
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