Iran
Zitat:Manchmal glaube ich er hat die Vorlesungen verpasst, bei denen gelehrt wurde, dass man in einer Demokratie nicht nur analysieren muss, sondern auch partizipieren. Vermutlich waren die immer um 8 Uhr morgens
Vorlesungen um 8 Uhr??
Machst du etwa Witze? In der Soziologie und bei der Volkswirtschaft gibt es das bei uns, aber in der Politikwissenschaft macht bei uns doch kein Dozent was vor um 10, zumindest keine Vorlesung.Und das einzige Seminar, das um 8 Uhr losgeht, besuche ich auch.

Aber Spaß beiseite.
Ich wüßte nicht, warum hier die demokratische Partizipation eine Rolle spielen sollte. Natürlich sind wir alle Westler und natürlich will ich letztlich auch mein Öl zur Not von dort beziehen können, ohne von sunnitischen Terrorfundamentalisten oder schiitischen Steinzeitmullahs belästigt und genervt zu werden. Andererseits macht es sich nie schlecht, ein bißchen kulturelle und lebensweltliche Intersubjektivität in die Analyse einfließen zu lassen und die Hintergründe und Sichtweisen genauer zu kennen. Immerhin gilt doch der Spruch ( und ich hab ihn seinerzeit schon Mero vorgehalten): Du musst deinen Feind kennen um ihn richtig bekämpfen zu können.
Es hilft doch nix, sich nur der eigenen Sichtweise zu verschreiben und dann von den Aktionen des gegenüber so völlig überrascht zu sein und bestürzt, denn genau das bin ich nicht wirklich, wenn ich die Umstände und Hintergründe bedenke. Und allein darum ging es mir, um nichts anderes.
Manch einer (inklusive Turin) wirft mir ja vor, ein allzu idealistischer Gutmensch zu sein, aber das bin ich nunmal wirklich so nicht. Ich sehe es halt nur funktional-systemisch.
Dass ich kein Freund des iranischen Atomprogrammes war und da auch gegen Shahab argumentierte, kann man in den entsprechenden Threads nachlesen, nur meine Sichtweise hat diese Aussage von Ahmednedschad nicht tangiert, denn letztlich hat sich dadurch nichts bzw. nichts grundlegendes verändert.
Die Seiten stehen sich weiterhin de-facto unversöhnlich gegenüber, nur im Spiel der Diplomatie und im Krieg der Worte hat der Iran absichtlich zum Schlag ausgeholt. Aber de facto hat sich nichts geändert und in gewisser Weise hätte man auch mit einer solchen Drohung aus Teheran rechnen können ( wenn auch der Inhalt und die Schäre überzogen war).
Aber es ist nunmal unsere Vorstellung vom 1x1 der Diplomatie udn Politik, die der Iran verletzt hat mit dieser Aussage. Theokraten wie jene stören sich nicht an diplomatischem Feinschliff, der in Medienkratien verkauft und genau abgeprüft wird, sie sehen systemisch einfach nur Feindschaft und Gegnerschaft und reden offen heraus. Nicht mehr und nicht weniger.
Dass ich dies nun so feststelle heißt ja nicht, dass ich nun die iran. Position zu meiner mache, nur will ich halt als kleiner Geschichtsfanatiker da halt die Zusammenhänge erkennen, die ja doch allgemein bekannt sein sollten.
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